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KIT.kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 09/2025)
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Sehr geehrte Journalistin, sehr geehrter Journalist,
heute erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der monatlichen Pressenachrichten aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Wir wollen Sie in kompakter Form über spannende Forschungsthemen informieren und freuen uns, wenn passende Nachrichten für Ihre redaktionelle Berichterstattung dabei sind. Gerne vermitteln wir Ihnen für weitere Informationen auch passende Ansprechpersonen. Über einen Beleg Ihrer Berichterstattung freuen wir uns.
Freundliche Grüße
Ihr Presseservice des KIT
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Gefühlte Sicherheit – erlebte Unsicherheit: Frauen in Münchens ÖPNV
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Nachts lieber ins Taxi steigen als in die Straßenbahn oder Fahrten allein möglichst vermeiden: Dieses Gefühl von Unsicherheit kennen viele Frauen. Forscherinnen des KIT haben untersucht, wie mehrfach marginalisierte Frauen – in Bezug auf Geschlecht, Rassifizierung, Ethnie, Religion und sexuelle Orientierung – Sicherheit und Unsicherheit im Münchner ÖPNV erleben. Die Ergebnisse zeigen: Viele der Befragten berichten von Belästigung, Gewalt und Angst im ÖPNV, geben aber dennoch an, sich relativ sicher zu fühlen. Diesen Widerspruch erklären die Forscherinnen mit der Normalisierung von Gewalterfahrungen, die für marginalisierte Frauen im ÖPNV alltäglich sind.
„Um mit dem eigenen Unsicherheitsgefühl umzugehen, entwickeln viele Frauen Strategien zur Risikominimierung – etwa das Meiden bestimmter Linien oder Fahrzeiten“, sagt Tenure-Track-Professorin Franziska Meinherz, Leiterin der Arbeitsgruppe Stadt- und Mobilitätsgeographie am Institut für Geographie und Geoökologie des KIT. „Diese Einschränkungen reduzieren ihre Bewegungsfreiheit und stellen eine psychische Belastung dar, die auch als ‚Sicherheitsarbeit‘ bezeichnet wird.“ Die Forscherinnen untersuchten zum einen, wie intersektionale Marginalisierungen die Erfahrungen von Frauen mit Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr prägen, und zum anderen wie sich ihre intersektionalen Identitäten auf ihr Mobilitätsverhalten auswirken. Die qualitative Studie mit zwölf Probandinnen umfasste zweiwöchige Mobilitätstagebücher, begleitende Beobachtungssitzungen sowie abschließende Interviews. (lkr)
Weitere Informationen:
tandfonline.com/doi/full/10.1080/17450101.2025.2532404
Bildunterschrift: Gewalterfahrungen im öffentlichen Raum sind für viele marginalisierte Frauen alltäglich. (Lydia Albrecht, KIT)
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Energiewende: Aquiferspeicher bieten großes Potenzial
Etwa ein Fünftel der globalen Treibhausemmissionen fallen durch Heizen und Kühlen an. Insbesondere der Bedarf an Kühlung wird in Zukunft stark ansteigen. Die dafür benötigte Energie stammt derzeit aber nur zu einem kleinen Teil aus erneuerbaren Energien. Forschende des KIT und Partner haben nun die Wirtschaftlichkeit von Aquiferspeichern untersucht. Dabei wird kaltes oder warmes Wasser in natürlichen Grundwasserleitern gespeichert und zu Zeiten entnommen, in denen die entsprechende Temperaturenergie benötigt wird.
Die Wissenschaftler analysierten für ihre Studie die Daten von 132 Anlagen und verglichen diese mit den Investitionskosten für andere thermische Energiespeicher und geothermische Systeme, wie beispielsweise Erdwärmesonden. „Wir konnten belegen, dass der Aquiferspeicher die kostengünstigste thermische Speichertechnologie ist und daher bei geeigneten hydrogeologischen Bedingungen bevorzugt eingesetzt werden sollte“, sagt Professor Philipp Blum vom Institut für Angewandte Geowissenschaften am KIT, einer der Initiatoren der Studie. „Viele Länder, so auch Deutschland, nutzen Aquiferspeicher aber bisher kaum. Hier besteht ein erhebliches Ausbaupotenzial.“ Er rät, die saisonalen geothermischen Energiespeichersysteme in die kommunale Wärmeplanung zu integrieren. „In Deutschland sind über 50 Prozent der Fläche geeignet. Das Potenzial dieser Speichertechnologie ist daher enorm groß“, so Blum. (csa/mhe)
Weitere Informationen:
sciencedirect.com/science/article/pii/S1364032125008755?via%3Dihub
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Erbgutschädigungen: Blinder Höhlenfisch hilft Reparaturprozesse zu verstehen
Immer mehr Menschen erkranken an Hautkrebs. Der wichtigste Risikofaktor ist UV-Strahlung. Übermäßige UV-Exposition und damit verbundener oxidativer Stress können unser Erbgut – die DNS – schädigen. Forschende des KIT sowie aus Italien und Japan haben nun bei einem blinden Höhlenfisch untersucht, wie lichtabhängige Enzyme, sogenannte Photolyasen, solche Schäden reparieren. Ihre Studie zeigt, dass Photolyasen auch ohne Licht durch oxidativen Stress verursachte Schäden reparieren können.
„Photolyasen kommen in vielen Organismen, wie Bakterien, Pflanzen oder Wirbeltieren, vor“, sagt Professor Nicholas S. Foulkes vom Institut für Biologische und Chemische Systeme des KIT. „Plazenta-Säugetiere – auch der Mensch – haben diese Enzyme im Laufe der Evolution verloren und durch komplexere, aber weniger effiziente Mechanismen ersetzt.“ Gewöhnlich sind Photolyasen auf Lichtenergie angewiesen, um UV-bedingte DNS-Schäden zu reparieren. Der blinde Höhlenfisch Phreatichthys andruzzii jedoch, der sich über Jahrmillionen isoliert von UV-Strahlung und sichtbarem Licht in Höhlengewässern unter Somalia entwickelt hat, hat eine Photolyase bewahrt. Die Studie zeigt, dass diese spezifisch auf Cyclobutan-Pyrimidin-Dimere ausgerichtete Photolyase lichtunabhängig funktioniert und DNS-Schäden repariert, die durch oxidativen Stress in seiner unterirdischen Umgebung bedingt sind. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, durch Umweltstressoren bedingte Schäden besser zu verstehen. (or)
Weitere Informationen:
nature.com/articles/s41467-025-62795-7
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Synthetische Kraftstoffe: Katalysator für emissionsarmen Einsatz
Synthetische Kraftstoffe gelten als klimafreundlich, wenn sie mit biogenem oder atmosphärischem CO₂ hergestellt werden. Doch auch bei ihrer Verbrennung entstehen Schadstoffe wie Formaldehyd, die auch in niedriger Konzentration schädlich sind. Formaldehyd fördert zudem Sekundäremissionen wie die hochtoxische Blausäure. Um das zu verhindern, haben Forschende des KIT gemeinsam mit Partnern nun einen etablierten Katalysator optimiert. Die Ergebnisse veröffentlichte das Team in der Fachzeitschrift Nature Catalysis.
„Verantwortlich für die Blausäure-Emissionen ist unter anderem eine unerwünschte Reaktion von Formaldehyd mit Ammoniak, der konventionell in der Abgasreinigung eingesetzt wird“, erklärt Dr. Maria Casapu vom Institut für Technische Chemie und Polymerchemie des KIT. Ihr Team untersuchte den Katalysator Cu-SSZ-13 und kombinierte dabei Synchrotron-Charakterisierung mit quantenchemischen Berechnungen. Die Forschenden beobachteten den Katalysator unter realen Reaktionsbedingungen mit Röntgenstrahlung (in situ/operando) und zeigten, dass bestimmte Kupferspezies in Cu-SSZ-13 Formaldehyd und Blausäure umwandeln, ohne die Blausäurebildung zu steigern. „Besonders wirkungsvoll erwiesen sich sogenannte ZCuOH-Zentren, die bei über 350 Grad Celsius zu deutlich geringeren Blausäure-Emissionen führen“, so Dr. Simon Barth vom Institut für Katalyseforschung und -technologie des KIT. Die Ergebnisse helfen, Abgasnachbehandlungssysteme zu verbessen und zeigen gleichzeitig das Potenzial moderner in situ/operando Methoden. (mhe)
Weitere Informationen:
nature.com/articles/s41929-025-01389-4
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Stadt der Zukunft: Aktuelle Ausgabe von lookKIT
Fliegende Autos, Roboter und glänzende Hochhausfassaden oder grüne, verkehrsberuhigte und vielfältige Stadtviertel – wie wird das Leben in der Stadt der Zukunft aussehen? Darum geht es in der neuen Ausgabe von lookKIT. Wie machen wir unsere Städte resilient gegen die Hitze, wie bringen wir klimagerechtes Bauen und bezahlbaren Wohnraum in Einklang und wie funktioniert die Energiewende in der Stadt? Diese und weitere spannende Fragen beantworten Forschende des KIT in Beiträgen des Magazins.
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Thematische Goldgrube: Die Webseite 200 Jahre KIT
Wie gestaltet das KIT seit 200 Jahren die Zukunft? Auf der themenspezifischen Webseite gibt es Videos, Podcasts und Kurztexte zu dieser Frage – in monatlich immer neu aufbereiten Schwerpunkten. Erfahren Sie mehr über Ausgründungen, den Wert von Kooperation in der Wissenschaft bis hin zur ethischen Verantwortung der Forschung – und wie das KIT seit 200 Jahren die Gesellschaft bewegt.
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CRISPR/Cas: „Durch CRISPR/Cas erleben wir gerade die größte Revolution seit 30 Jahren in der Biologie, Medizin und Landwirtschaft“, sagt Professor Holger Puchta, Leiter des Joseph Gottlieb Kölreuter Instituts für Pflanzenwissenschaften – Molekularbiologie und Biochemie. „Das Verfahren hat das Potenzial, viele Probleme gerade für die Pflanzenzüchtung zu lösen, vor die uns der Klimawandel stellt. Außerdem könnte es dabei helfen den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren.“ Mit der molekularen Schere lassen sich genetische Informationen in der Pflanze gezielt und genau verändern. So kann man Pflanzen erhalten, die möglichst salz- und hitzeresistent, ertragreich, geschmacksintensiv sowie widerstandsfähig gegenüber Krankheiten sind. Während es bei der klassischen Züchtung mindestens fünf bis zehn Jahre dauert, neue Eigenschaften in einer Pflanze zu etablieren, kann dies heute innerhalb von ein bis zwei Pflanzengenerationen gelingen. (ase)
Weitere Informationen:
sts.kit.edu/expertinnen-und-experten-des-kit_puchta.php
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KI-Lernassistent: Mit ihrem Start-up lytris entwickeln Johannes Zimmer und Julian Bühlmaier einen KI-Lernassistenten für MINT-Studierende mit besonderem Fokus auf das Fach Mathematik. Der Lernassistent liefert nicht nur Antworten, sondern führt Schritt für Schritt durch komplexe Aufgaben, integriert Skript-Zitationen und fördert mit interaktiven Visualisierungen das Verständnis. Die Idee zu lytris entstand während einer Mathe-Vorlesung an der KIT-Fakultät für Mathematik. Johannes Zimmer stellte fest, dass die Vermittlungsweise der Dozierenden entscheidend für das Verständnis der Lerninhalte ist. Aktuell steht lytris vor den nächsten Meilensteinen: der Veröffentlichung der Vollversion des KI-Lernassistenten und dem Erreichen von 10 000 Nutzenden. (ase)
Lytris im Gespräch mit der KIT-Gründerschmiede:
kit-gruenderschmiede.de/gruendung-des-monats-lytris/
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Aktuelle Presseinformationen
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Dienstag, 07. Oktober 2025, 9:00 Uhr, Karlsruhe
Material Day 2025
Das KIT-Zentrum Materialien in Technik und Lebenswissenschaften (MaTeLiS) lädt zum Materials Day ein, der Interessierte der Materialforschung zusammenbringen soll. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf „Materialbeschleunigungsplattformen“. Die Veranstaltung bietet wissenschaftliche Vorträge, Poster-Präsentationen sowie anschließend Zeit zum Netzwerken. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung notwendig. Die Vortragssprache ist Englisch.
kit.edu/kit/veranstaltungskalender.php/event/58419
Dienstag, 14. Oktober, bis Sonntag, 19. Oktober 2025, Karlsruhe
KIT Science Week
Nachhaltige Architektur, smarte Mobilität, Digitalisierung und Energieversorgung: Während des 200-jährigen Jubiläumsjahres des KIT geht die KIT Science Week unter dem Motto „Stadt der Zukunft“ in die dritte Runde. Über Hundert Veranstaltungen in ganz Karlsruhe bieten Raum für Austausch und Experimente – mehr als die Hälfte davon richten sich gezielt an Kinder, Jugendliche, Familien und Schulklassen.
scienceweek.kit.edu/index.php
Mittwoch, 15. Oktober 2025, 16:00 Uhr, Karlsruhe
Tag des InnovationsCampus Mobilität der Zukunft
Der diesjährige Tag des InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (ICM) – einer gemeinsamen Initiative des KIT und der Universität Stuttgart – ist Teil der KIT Science Week. Unter dem Thema „Stadt der Zukunft“ zeigt der ICM eine interaktive Ausstellung mit verschiedenen Exponaten zu Autonomen Fahren, Robotik und Technik für Mobilitätssysteme. Bei der anschließenden Paneldiskussion zu urbaner Mobilität referieren Professor Michael Decker, Generaldirektor des Deutschen Museums, Professorin Nejila Parspour, Direktorin des Instituts für Elektrische Energieumwandlung an der Universität Stuttgart sowie Professor Eric Sax, Leiter des Institut für Technik der Informationsverarbeitung am KIT.
icm-bw.de/news-und-events/events/event-detail/icm-tag-2025
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Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen.
Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.
2025 feiert das KIT als eine der ältesten Technischen Universitäten Deutschlands einen runden Geburtstag: 200 Jahre sind seit der Gründung der Polytechnischen Schule Karlsruhe vergangen. Unter dem Motto „Wir gestalten Zukunft. Forschung | Lehre | Transfer“ lädt das KIT alle Interessierten das ganze Jahr über zu einem abwechslungsreichen Programm ein.
www.200jahre.kit.edu
Kontakt:
Christian Könemann
Pressesprecher
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-41190
E-Mail: christian.koenemann@kit.edu
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