„Braune blinde Flecken in der Geschichte des KIT“ – Das Verhältnisses von Wissenschaft und nationalsozialistischer Diktatur am Standort Karlsruhe

  • Autor:

    Stefan Fuchs

  • Datum: 08.07.2025
  • 2025 feiert das Karlsruher Institut für Technologie 200 Jahre seines Bestehens. Dabei kann auch die Zeit des absoluten Zivilisationsbruches zwischen 1933 und 1945 nicht ausgespart bleiben. Ein genauerer Blick in die Geschichte offenbart, dass beide Vorläuferinstitutionen des KIT, sowohl die Technische Universität Karlsruhe als auch das erst in den 50er Jahren gegründete Kernforschungszentrum Karlsruhe eine NS-Vergangenheit haben. Das ist die These des Historikers Anton Guhl, Experte für die NS-Geschichte an Hochschulen und Universitäten. Im Rahmen des Colloquium Fundamentale des „Studium Generale. Forum Wissenschaft und Gesellschaft (FORUM)“ stellt er seine Überlegungen zum gegenwärtigen Forschungsstand an und beschreibt die blinden Flecken des Verhältnisses von Wissenschaft und Nationalsozialismus am Standort Karlsruhe. So müsse die Spur des Antisemitismus, der 1933 schließlich zur Vertreibung der als jüdisch gebrandmarkten Professoren führte, schon im Kaiserreich gesucht werden.