„Digitale Souveränität zurückgewinnen“ – Das KIT eröffnet eine Instanz des Microblogging-Diensts Mastodon

  • Autor:

    Stefan Fuchs

  • Datum: 01.07.2025
  • Die Pioniere des Internets waren überzeugt von den demokratisierenden Effekten der Dezentralität im Cyberspace. Eine direkte Kommunikation zu erlauben, peer-to-peer zwischen Nutzenden rund um den Globus, würde Hierarchien und Herrschaft in einer bisher unvorstellbaren Weise in Frage stellen. Es ist anders gekommen. Dass Internet wird von einigen wenigen transnationalen Konzernen kontrolliert. Der Cyberspace ist zu einem Instrument massenhafter Überwachung und Manipulation geworden. Die Social Media-Plattformen der US-Unternehmen aus dem Silicon Valley haben sich zu Hochrisiko-Technologien entwickelt. Mit ihren auf Emotionalisierung getrimmten Algorithmen treiben sie die Polarisierung unserer Gesellschaften voran, stören die Kommunikation im öffentlichen Raum und gefährden letztlich die demokratische Grundordnung. In Europa formiert sich jetzt eine Gegenbewegung. Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis will die verloren gegangene digitale Souveränität wieder herstellen und wahrhaft „soziale“ Medien ermöglichen. In Deutschland hat sich das Karlsruher Institut für Technologie an die Spitze dieser Bewegung gestellt. Als erste Universität schaltet das KIT zum 1. Juli 2025 einen Server im so genannten Fediverse frei und öffnet einen eigenen Kommunikationskanal auf dem dezentralen, nicht-kommerziellen Microblogging-Dienst Mastodon