Ein Schwamm für Schwermetalle
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Autor:
Regina Link
Sandra Wiebe -
Quelle:
Presseservice
- Datum: 16.08.2018
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Sie werden hauptsächlich als Saugstoff in Babywindeln oder Binden eingesetzt, aber die „Superabsorber“, also Kunststoffe mit enormer Saugkraft, können wesentlich mehr. Sie sind in der Lage ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Flüssigkeiten aufzusaugen und außerdem auch Schwermetalle zu binden. Diese hochgiftigen Substanzen finden sich unter anderem in ungeklärten Industrieabwässern, insbesondere in Industrie- und Schwellenländern, und damit auch im Trinkwasser für Millionen von Menschen. In ihrer Bachelorarbeit bei Manfred Wilhelm am KIT entwickelte die angehende Chemikerin Ilona Wagner eine einfache Methode, wie Schwermetalle mithilfe eines Superabsorbers aus dem verunreinigten Wasser gefischt werden können. Die Studentin experimentierte dabei mit Polyacrylsäure, der sie Schwermetallverbindungen aus Chrom, Cadmium oder Blei zufügte. Die Polyacrylsäuren saugen Wasser wie ein Schwamm auf und binden dabei auch die Schwermetalle mit. „Polyacrylsäure hat negativ geladene Reste, die mit den positiv geladenen Schwermetallsalzen wechselwirken. So bleiben diese in dem Netzwerk aus Polyacrylsäuren fest gebunden“, erläutert Wagner. „Das hat sehr gut funktioniert, wir konnten etwa 95 Prozent der Metallsalze entfernen.“ Diese Forschung wird im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 1176 „Molekulare Strukturierung weicher Materie“ durchgeführt. (rl)
Lothar-Späth-Award: Preis für herausragende Innovationen in Wissenschaft und Wirtschaft
Gemeinsam geschaffene Innovationen aus Wissenschaft und Wirtschaft sind wichtig, um unsere Gesellschaft voranzubringen und das Leben zu erleichtern. Um herausragende Innovationen bei Produkten, Verfahren und Dienstleistungen aus Baden-Württemberg und Thüringen zu würdigen, verleiht die Lothar-Späth-Award-Stiftung (in Gründung) im November erstmals den mit insgesamt 40.000 Euro dotierten „Lothar-Späth-Award“. Mitglied der Jury ist neben EU-Kommissar Günther Oettinger, Altkanzler Gerhard Schröder und weiteren prominenten Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik auch Holger Hanselka, Präsident des KIT. Der Preis zeichnet erfolgreiche Innovationspartnerschaften zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen aus. Er ehrt gleichzeitig das fortschrittliche Denken und Handeln seines Namensgebers Lothar Späth. Die Ausschreibung des Preises richtet sich ausdrücklich auch an Start-up-Unternehmen. Gemäß den Ausschreibungsrichtlinien muss mindestens einer der beiden Partner seinen Sitz in Baden-Württemberg oder Thüringen haben. Die öffentliche Preisverleihung findet am Freitag, dem 16. November 2018, am Geburtstag von Lothar Späth, in Stuttgart statt. Bewerbungsschluss für 2018 ist der 30. September 2018. Weitere Informationen unter www.lothar-spaeth-award.de. (swi)