Spielerisch den Müll meistern

  • Autor:

    Sandra Wiebe

  • Quelle:

    Presseservice

  • Datum: 09.08.2018
  • Biomüll, Restmüll, blaue Tonne, rote Tonne oder doch gelber Sack? – Das Sortieren des Hausmülls ist nicht immer einfach. Dazu kommt, dass es unter den Gemeinden kein einheitliches Recyclingsystem gibt. Dabei sind Nachhaltigkeit und Recycling wichtige Herausforderungen im Kampf gegen den Klimawandel. Um mehr Licht ins Dunkle der Abfallberge zu bringen und den Menschen die Mülltrennung spielerisch zu vermitteln, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT die App „Die Müll AG“ entwickelt. „Zuerst haben wir Bürgerinnen und Bürger befragt. Diese gaben mit großer Mehrheit an, dass sie wenig bis gar kein Wissen über ihr lokales Abfallsystem hätten“, sagt Greta Hoffmann vom Institut für Informationswirtschaft und Marketing des KIT. Dazu käme mangelnde Kompetenz in der korrekten Abfallsortierung – bei einem Test wurden 24 Prozent der 200 Müllobjekte falsch sortiert. Besonders auffällig war das falsche Entsorgen von Kassenzetteln: Diese wurden oft in den Papiermüll geworfen, gehören aber eigentlich in den Restmüll, da sie aus nicht recyclebarem Thermopapier bestehen. Die meisten Befragten erklärten außerdem, dass sie sich wenig bis gar nicht um das richtige Sortieren ihres Hausmülls sorgten. „Wir müssen die Menschen motivieren und ihnen die nötigen Informationen vermitteln. Deshalb haben wir eine App für Smartphones und Tablets entwickelt, die sowohl Kinder als auch Erwachsene seriös und spielerisch das richtige Sortieren von Abfall lehrt“, so Hoffmann. Um das Denken langfristig zu ändern, muss das Gehirn für eine gewisse Zeit den Lerninhalten ausgesetzt sein, bevor es die Informationen vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis überträgt. Deshalb ist das Spiel auf langfristige Spielbarkeit ausgelegt und an jedes Abfallsortiersystem anpassbar. Ziel ist es, Einfühlungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein und Engagement für das Thema zu fördern. Es ist kostenlos und für alle gängigen mobilen Geräte verfügbar. Wie dieses spielerische Lernen funktioniert und wie wir unser Leben spielerisch meistern können, ist Thema der letzten Vorlesung der diesjährigen KIT-Kinder-Uni am Donnerstag, 16. August, von 9.45 bis 10.30 Uhr. Weitere Informationen unter http://www.kinder-uni.kit.edu/ und http://muell.ag. (swi)

     

    Farbe im Sprudel: 20 Jahre Markierungsversuche im Stuttgarter Mineralwasser

     

    Entspannen beim Blubbern und Sprudeln – natürliche Kohlensäurebläschen prickeln beim Schwimmen im Stuttgarter Mineralbad auf der Haut. Unter der Stadt befindet sich Deutschlands größtes Mineralwassersystem. Um es vor schädlichen Verunreinigungen zu schützen, führen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT dort seit 20 Jahren Markierungsversuche durch. Dabei geben sie Tracer – für Menschen und Umwelt unbedenkliche Farbstoffe – in das Wassersystem ein. „Kommt der Farbstoff an einer anderen Stelle an, wissen wir, dass es eine Verbindung gibt“, sagt Nico Goldscheider vom Institut für Angewandte Geowissenschaften – Abteilung Hydrogeologie des KIT. „Außerdem messen wir, wie schnell das Wasser fließt und welche Konzentration die eingegebenen Stoffe haben. So können wir simulieren, wie sich Schadstoffe ausbreiten“, so seine Kollegin Nadine Göppert. Die ersten Markierungsversuche zeigten beispielsweise, dass der unterirdische Zustrom der wichtigsten hoch mineralisierten Quellen direkt unter der Stuttgarter Innenstadt hindurchläuft. Mit dem jüngsten, gerade abgeschlossenen Versuch wurde eine vermutete Trennstromlinie zwischen den hoch und den niedrig mineralisierten Quellen bestätigt. Mit den Markierungsversuchen konnten die Forscherinnen und Forscher bisher zahlreiche unterirdische Fließwege und Verbindungen nachweisen. (swi)

     

    Rohstoffwende – Ressourcen schonen und recyceln

     

    Baden-Württemberg ist ein rohstoffarmes Land und mit einem hohen Anteil industrieller Wertschöpfung auf den sparsamen Umgang mit Rohstoffen und das Rückgewinnen von Ressourcen aus Abfällen angewiesen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen und die Unternehmen im Land zu unterstützen, hat die Landesregierung gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft am KIT den Think Tank „Industrielle Ressourcenstrategien“ eingerichtet. Denn nicht zuletzt mit Blick auf Elektromobilität und Energiewende geht es darum, auf nachhaltige Materialien umzustellen, die zukünftig keine ökologischen Probleme nach sich ziehen. Im Forschungspodcast des KIT schätzen Expertinnen und Experten die aktuellen Trends ein und gewähren Einblick in Arbeit und Ziele des Think Tank. Nachzuhören unter www.kit.edu/audio. (swi)