Besseres Stadtklima bei Hitzewellen
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Autor:
Sandra Wiebe
Tatjana Rauch -
Quelle:
Presseservice
- Datum: 02.08.2018
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Der Sommer überdreht: die Sonne brennt und die Temperaturen steigen auf weit über 30 Grad. Gerade in Städten lässt sich dieses Klima kaum aushalten, denn die Wärme speichert sich in Asphalt, Beton und den Dächern der Häuser. Um das hochsommerliche Stadtklima in Karlsruhe zu verbessern, hat Jasmin Gärtner, Masterabsolventin des KIT, in ihrer Masterarbeit ein Konzept für den Karlsruher Marktplatz entwickelt. Dieses soll dort die Temperaturen angenehmer machen. Um das Mikroklima – Klima der bodennahen Luftschicht – am Marktplatz abzubilden, hat Gärtner Messungen mit einer Wärmebildkamera und eine Verschattungsstudie durchgeführt. Bei dieser berechnete die ehemalige Energietechnik-Studentin mit Hilfe von Wetterdaten sämtliche Schatten, die zu unterschiedlichen Tageszeiten auf den Marktplatz fallen könnten. Basierend auf diesen Berechnungen bewertete sie verschiedene Maßnahmen: „Ein heller Bodenbelag reflektiert die Sonnenstrahlung mehr als ein dunkler. So heizt sich der Boden nicht so stark auf. Bäume und Sonnensegel spenden Schatten und verringern zusätzlich das Aufheizen“, sagt Jasmin Gärtner. „Wasserflächen wie Wasserspiele, Springbrunnen oder Sprühnebelanlagen kühlen durch feine Zerstäubung des Wassers die Luft ab, indem es der Luft beim Verdampfen Energie entzieht.“ Natürliche Windschneisen begünstigten außerdem die Abkühlung des Platzes in der Nacht. Das Konzept lässt sich leicht übertragen – Stadtplaner können den Maßnahmenkatalog nutzen, um durch den gezielten Einsatz von verschiedenen Gestaltungselementen das Mikroklima in Städten nachhaltig zu verbessern. Für ihre Arbeit erhielt Jasmin Gärtner den Sparkassen-Umwelt-Preis. (swi)
Angenehme Autofahrt gehabt?
Bis zu zwei Stunden verbringen wir Deutschen im Schnitt täglich im Auto, das macht 14 Stunden pro Woche. Fährt das Auto zukünftig dank automatisierten Fahrens selbst, könnte uns diese Zeit zur freien Verfügung stehen. Studierende des KIT und der Hochschule Karlsruhe haben im Fachpraktikum „ProVIL – Produktentwicklung im virtuellen Ideenlabor“ am IPEK – Institut für Produktentwicklung des KIT Ideen entwickelt, um den Aufenthalt im Auto so angenehm wie möglich zu gestalten. „Dabei sind viele tolle Projekte entstanden“, sagt Thilo Richter, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IPEK und Projektleiter von ProVIL. „Das Spektrum reicht von einer Windschutzscheibe, die sich als Leinwand nutzen lässt bis hin zu Erlebnisdüften, welche die Autoinsassen olfaktorisch in die Karibik versetzen.“ Bei einem Team gehe es um den körperlichen Komfort und Entspannung. Eine andere Idee ist dagegen für alle Putzmuffel: Sie lässt im Innenraum des Autos Staub oder Flecken verschwinden. Bei der Abschlussveranstaltung präsentierten die Studierenden weitere Projekte, wie ein Bedienelement zum sicheren und intuitiven Nutzen des Touch-Displays im Auto oder ein Tool, das den Nutzer bei der Freizeitgestaltung unterstützt. Außerdem entstand ein Programm, das beim Fahren Informationen aus der Umgebung liefert. „Die Studierenden wenden in ProVIL die im Studium erlernten Innovationsmethoden an“, sagt Albert Albers, Leiter des IPEK. „Dadurch ist es Ihnen möglich, in kurzer Zeit technische Lösungen mit hohem Innovationspotenzial zu entwickeln.“ (swi)EFFEKTE auf dem Alten Schlachthof: Energieversorgung von morgen
Schon heute spielen alternative Energiegewinnung und -speicherung eine wichtige Rolle. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT helfen dabei, die zukünftigen Herausforderungen der Energiewende zu bewältigen. Bei der Veranstaltung „EFFEKTE“ geben Jens Reiser vom Institut für Angewandte Materialien und Jörg Meixner vom Institut für Angewandte Geowissenschaften des KIT Einblicke in ihre Forschung. Reiser beschäftigt sich mit Wolfram, das von allen reinen Metallen den höchsten Schmelz- und Siedepunkt besitzt. Deshalb wäre es auch für Hochtemperaturanwendungen in der Energietechnik geeignet. Bei EFFEKTE zeigt der Forscher, wie aus dem Metall für Lampendraht ein Strukturwerkstoff wird, und führt an Schokolade Experimente aus seinem Forschungsbereich vor. Meixner befasst sich mit dem saisonalen Einspeichern von Überschusswärme im Untergrund. Über geothermische Speichertechnologien könnte die Wärme des Sommers im Winter genutzt werden. Wie genau solche Speicher den Weg für effizientere Energieversorgung ebnen könnten, ist Thema seines Vortrags. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 7. August 2018, um 19.30 Uhr im „Perfekt Futur“, Alter Schlachthof 39, 76131 Karlsruhe, statt. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Um Anmeldung an wissenschaftsbuero@karlsruhe.de wird gebeten. Weitere Informationen: www.effekte-karlsruhe.de. Ziel von EFFEKTE ist es, interessierten Bürgerinnen und Bürgern wissenschaftliche Themen unterhaltsam und verständlich näherzubringen und sie dafür zu begeistern. (swi)
Science Camp: Wasser, Wärme, Wissenschaft
Wasser und Wärme – was will man mehr im Sommer? Das Science Camp des Zentrums für Mediales Lernen (ZML) des KIT bringt in der letzten Ferienwoche die Komponente „Wissenschaft“ mit ins Spiel. In den Sommerferien können wissenschafts- und technikinteressierte Schülerinnen und Schüler im Science Camp „Wasser, Wärme, Wissenschaft“ am KIT live erleben, wie aus Erdwärme Strom erzeugt wird. Anhand von Wackelpudding lernen Sie mehr über Geowissenschaften und diskutieren mit Experten die Vor- und Nachteile der geothermischen Energiegewinnung. Neben spannenden Experimenten und interessanten Exkursionen kommt auch das Freizeitvergnügen nicht zu kurz – zum Beispiel mit einem Besuch im Europabad. Das Camp für 14- bis 16-Jährige findet vom 2. bis 7. September statt und kostet 175 Euro. Die Kosten für die Übernachtung in der Jugendherberge, die Verpflegung sowie Eintritte für die Freizeitaktivitäten sind inklusive. Anmeldung unter http://www.schuelerakademie-ka.de. (tr)