Ausgabe 02/2016

  • Autor:

    Kosta Schinarakis 

  • Quelle:

    KIT - Presse

  • Datum: 24.02.2016
KIT-Kompakt 02/16 - Klima, Milch, CeBIT, Batterien, Tarnkappe
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KIT-Kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 02/2016)

Mustermann,
 
heute erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der monatlichen Pressenachrichten aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Wir wollen Sie in kompakter Form über spannende Forschungsthemen informieren und würden uns freuen, wenn passende Nachrichten für Ihre redaktionelle Berichterstattung dabei sind. Gerne vermitteln wir Ihnen bei Bedarf weitere Informationen und Ansprechpartner. Um Beleg Ihrer Berichterstattung wird gebeten.

Freundliche Grüße
Ihre KIT-Pressestelle
 
Klimaforschung: Mit dem Flugzeug auf Wolkenjagd


Lebensmittelverfahrenstechnik: Innovative Milchverarbeitung spart Energie

Batterie: Produktionsanlagen computerunterstützt planen

Publikationsanalyse: KIT-Forscher werden oft zitiert

Informationstechnik: KIT auf der CeBIT

Materialforschung: Strukturen für Biologie und Energietechnik

Experte des Monats
Dagmar Gerthsen: Elektronenmikroskopie

Gründer des Monats
3-D-Fertigungstechnik: Indmatec

Tipps und Termine

LED, Supercomputer, Energie-Englisch, Grundwasser, Automatisierung

 

Klimaforschung: Mit dem Flugzeug auf Wolkenjagd

Messkampagne POLSTRACC - Starker Ozonabbau über der Arktis möglich

Den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Ozonloch untersucht die aktuelle Flugmesskampagne POLSTRACC. Mit dem Forschungsflugzeug HALO vermessen acht Forschungspartner unter Koordination des KIT die Verteilung von Temperatur, Spurengasen und polaren, stratosphärischen Wolken über der Arktis in der Höhe zwischen 5 und 27 Kilometern. In einem Video erklären die Forscher nun, warum es gerade hier zu wichtigen chemischen Prozessen und Austausch von Spurengasen kommt. Etwa 70 Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker, Piloten und Logistiker sind während der Kampagne im schwedischen Kiruna am Polarkreis vor Ort. Mit einer Flughöhe bis 15 Kilometer und einer Reichweite von mehr als 8.000 Kilometern ist das Forschungsflugzeug HALO für solche Studien besonders geeignet.

Erste Ergebnisse der Messkampagne legen den Schluss nahe, dass es in den nächsten Wochen zu einem starken Ozonabbau kommen wird, da die arktische Stratosphäre zwischen 12 und 30 Kilometern Höhe bisher außergewöhnlich kalt ist. Eine wesentliche Rolle spielen dabei ausgedehnte polare Stratosphärenwolken, die die Klimaforscher in diesem Winter bis in ungewöhnlich geringe Höhen beobachtet haben. An den Oberflächen polarer Stratosphärenwolken finden chemische Reaktionen statt, die den Ozonabbau triggern. Zudem können Partikel dieser Wolken nach unten sinken, wodurch der Ozonabbau länger andauert. Tatsächlich haben die Wissenschaftler bei ihren Messflügen in diesem Winter bereits die Umverteilung der beteiligten chemischen Elemente beobachten können.

Ende Februar brechen die Forscher erneut auf, um die Entwicklung im Detail zu verfolgen, etwa ob eine aktuell beobachtete Erwärmung der oberen Atmosphäre den Ozonabbau vielleicht noch abmildern kann oder, ob die ozonarme Luft ihren Weg in die stark bevölkerten mittleren Breiten findet. Über die Möglichkeiten der Berichterstattung vor Ort informiert Sie gerne die Pressestelle des KIT.
 
Mehr Informationen über POLSTRACC im Video:
youtube.com/watch?v=nGDK5sZdPoc

Missions-Blog mit News und Bildern:
polstracc.kit.edu/polstracc/index.php/News

Presseinformation zum Start der Kampagne:
kit.edu/kit/pi_2015_152_ozon-und-klima-mit-dem-forschungsflugzeug-halo-zum-nordpol.php

Presseinformation zu den ersten Ergebnissen:
kit.edu/kit/pi_2016_022_messkampagne-polstracc-starker-ozonabbau-ueber-der-arktis-moeglich.php

Bildunterschrift: Per Lasersignal misst HALO polare Stratosphärenwolken, an deren Oberflächen chemische Reaktionen stattfinden, die den Ozonabbau triggern. (Foto: Laila Tkotz, KIT)


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Lebensmittelverfahrenstechnik: Innovative Milchverarbeitung spart Energie

Rund 13 Millionen Tonnen Milcherzeugnisse werden jedes Jahr in Deutschland hergestellt. Die Homogenisierung, bei der die in der Milch enthaltenen Fett-Tröpfchen unter hohem Druck beim Durchgang durch ein Ventil verkleinert werden, macht Milchprodukte haltbarer, cremiger und leichter verdaulich. Der Prozess ist jedoch mit hohen Energie-, Investitions- und Prozesskosten verbunden. In einem Video stellt Projektleiterin Heike P. Schuchmann vom KIT nun ein Verfahren zum Simultanen Homogenisieren und Mischen (SHM) vor, welches bis zu 90 Prozent Energie einsparen kann und bereits von einer Molkerei erfolgreich im industriellen Einsatz getestet wurde.

Je höher der Fettanteil der Flüssigkeit, desto weniger Rahmflüssigkeit ist zu homogenisieren und desto mehr Energie lässt sich sparen. Allerdings tendieren kleine Fett-Tröpfchen, bei einem Fettgehalt über 17 Prozent wieder zu aggregieren und zusammenzufließen. Mit dem neuen SHM-Prozess werden auch Flüssigkeiten mit Fettgehalt bis 42 Prozent effizient homogenisiert. Der Clou liegt darin, den fetthaltigen Rahm in einem Arbeitsschritt zu homogenisieren und mit der fettarmen Molke zum fertigen Endprodukt zu mischen. Dazu haben Schuchmann und ihr Team ein neues Flach-Ventil bis zur Industriereife entwickelt. In Zukunft könnte SHM nicht nur in der Milchverarbeitung, sondern auch in anderen Branchen der Lebensmittelwirtschaft sowie in der Pharmaindustrie, der kosmetischen und der chemischen Industrie genutzt werden.

Mehr Informationen:
fei-bonn.de/gefoerderte-projekte/leuchtturm

lvt.blt.kit.edu/26.php 


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Batterie: Produktionsanlagen computerunterstützt planen

Hohe Herstellungskosten von Batteriesystemen hemmen noch die Marktdurchdringung der Elektromobilität. Produktionsanlagen können effizienter werden, indem neuartige Produktionsansätze zielgerichtet in einer frühen Planungsphase aufgenommen und bewertet werden. Im Projekt „Projektierung qualitätsorientierter, serienflexibler Batterieproduktionssysteme (ProBat)“ entwickelten nun das KIT und Industriepartner ein Software-Werkzeug, um abzuschätzen, wie sich Planungsentscheidungen in Sachen Produktdefinition und Anlagenauswahl auf die Zielgrößen wie Qualität und Kosten vor dem Hintergrund unbekannter, aber sich ständig ändernder Stückzahlen auswirkt.

Die Planungsinstrumente werden Anlagenbauer und Batteriehersteller beim Bau effizienter, skalierbarer Batterieproduktionssysteme unterstützen, um eine wirtschaftliche Batterieproduktion zu ermöglichen. Als wissenschaftlicher Partner hat das KIT die Bewertungsmodelle für alternative Produktionslayouts erstellt. Zusätzlich wurden im Rahmen des Projekts neue Messtechnikkonzepte zum Einsatz als Qualitätssicherungsmaßnahme in der Batteriemontage untersucht und in das Planungswerkzeug integriert. Projektpartner waren neben dem KIT die Dürr Systems GmbH, die Daimler AG und die Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH. Das BMBF förderte das Projekt im Rahmen des Spitzenclusters „Elektromobilität Süd-West“ mit 1,7 Millionen Euro.

Mehr Informationen und Video:
wbk.kit.edu/2080.php 


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Publikationsanalyse: KIT-Forscher werden oft zitiert

Drei Forscher des KIT werden in der aktuellen Publikationsanalyse „The world’s most influential scientific minds“ des Medienkonzerns Thomson Reuters aufgeführt. Damit gehören ihre Veröffentlichungen zu dem einen Prozent der weltweit am häufigsten zitierten Arbeiten ihres Fachbereiches. Evaluiert wurden Publikationen der Jahre 2003-2013.

Stefano Passerini vom Helmholtz-Institut Ulm des KIT arbeitet an der Entwicklung von Materialien und Systemen für elektrochemische Energiespeicherung. Seine Forschergruppe konzentriert sich auf Materialien für Lithium-Batterien. Passerini ist Mitverfasser von fast 400 Veröffentlichungen und hat bereits etliche neuentwickelte Materialien patentieren lassen.

Martin Wegener, der an den Instituten für Angewandte Physik und für Nanotechnologie des KIT forscht, beschäftigt sich mit der Kurzzeitspektroskopie an Halbleitern, Quanten-Kinetik, Nano-Optik, Photonischen Kristallen und Metamaterialien. Metamaterialien sind künstliche Strukturen, die in der Natur nicht vorkommenden Eigenschaften besitzen, etwa mechanische und optische Tarnkappen.

Tilmann Gneiting forscht zur Theorie und Praxis von Vorhersagen und zur räumlichen Statistik. Seine Gruppe entwickelt Methoden für probabilistische Wettervorsagen in Echtzeit. Gneiting leitet die Forschungsgruppe „Computational Statistics“ am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) und lehrt am KIT.

Mehr Informationen:
highlycited.com

thomsonreuters.com/en/press-releases/2016/january/thomson-reuters-announces-worlds-most-scientific-minds.html

hiu-batteries.de/passerini-stefano

aph.kit.edu/wegener

h-its.org/de/research/cst


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Informationstechnik: KIT auf der CeBIT

Mit aktuellen Forschungsthemen präsentiert sich das KIT in diesem Jahr auf der CeBIT, der weltweit größten Messe für Informationstechnik und digitale Wirtschaft. Vom 14. bis 18. März 2016 erklären Forscher am KIT-Stand (Halle 6, Stand A30) die neusten Trends rund um Gestensteuerung für mobile Anwendungen, Parallelisierung für Mehrkernprozessoren, Mehrkernsteuergeräte, Softwareschutz sowie die Verknüpfung von Smart Data mit Augmented Reality. Ausstellungspartner des KIT und mit am Stand ist das FZI Forschungszentrum Informatik. Weitere Informationen zum KIT auf der CeBIT erhalten Sie von der Pressestelle des KIT.

Mehr zu den Themen des KIT auf der CeBIT:

Gestensteuerung: kit.edu/kit/pi_2014_14785.php , kinemic.de

Parallelisierung: kit.edu/kit/pi_2015_16424.php, emmtrix.com

Steuergeräte: kit.edu/kit/pi_2015_056_multicore-technik-sicher-fuer-mobilitaet-einsetzen.phpprojekt-aramis.de

Blurry Box: kit.edu/kit/pi_2014_15864.php

Smart Data: kit.edu/kit/pi_2014_15437.php

cebit.de/aussteller/karlsruher-institut-fuer-technologie/V153133


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Materialforschung: Strukturen für Biologie und Energietechnik

Zwei Materialforscher werden am KIT neue Arbeitsgruppen aufbauen. Die beiden exzellenten Nachwuchswissenschaftler sind von der Helmholtz-Gemeinschaft ausgewählt und werden beim Aufbau der Forschungsgruppen mit einer jährlichen Förderung in Höhe von 250.000 Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren unterstützt.
Manuel Tsotsalas wird am Institut für Funktionelle Grenzflächen des KIT über "Hierarchically Structured Biomaterial" forschen. Sein Ziel ist die kontrollierte Synthese von organischen Gerüsten aus modularen Bausteinen. Eigenschaften wie Härte, Kristallinität, funktionelle Gruppen und Dichte lassen sich durch verschieden Bausteine und ihre Verknüpfung verändern. Anwendung könnten die Strukturen in der Biologie finden, da sich ihre Interaktion mit Organismen maßschneidern lässt.

Ulrich W. Paetzold forscht an neuen Materialen für die nächste Generation von Dünnschicht-Solarzellen. Seine Nachwuchsgruppe am Institut für Mikrostrukturtechnik des KIT widmet sich der Erforschung nanophotonischer Materialien für Perowskit-Silizium-Stapelsolarzellen, welche den Lichteinfang des Sonnenlichtes verbessern und damit den Ertrag steigern. Bislang forschte Paetzold am imec im belgischen Leuven sowie am Forschungszentrum Jülich.

Mit der diesjährigen Wahl hat die Helmholtz-Gemeinschaft in bislang zwölf Auswahlrunden insgesamt fast 200 Nachwuchsgruppen ermöglicht. Die Kosten werden zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten gedeckt. Die andere Hälfte steuern die Helmholtz-Zentren bei.
 
Mehr Informationen zur Gruppe Tsotsalas:
ifg.kit.edu/2440.php

Bisherige Forschungsergebnisse von Ulrich Paetzold:
www.fz-juelich.de/portal/DE/Presse/Kurznachrichten/2014/2014_11.html


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Experte des Monats
Elektronenmikroskopie: „Mithilfe moderner Elektronenmikroskope lassen sich Nanostrukturen sichtbar machen und gleichzeitig chemische Zusammensetzungen in winzigen Probenvolumina untersuchen“, erklärt Dagmar Gerthsen, Leiterin des Laboratoriums für Elektronenmikroskopie am KIT. Mit atomgenauer Auflösung klärt sie Eigenschaften von Materialien auf, etwa für Energieanwendungen wie Brennstoffzellen oder Verbundwerkstoffen für den Leichtbau. „Der Blick durch Elektronenmikroskope erlaubt es Festigkeit und Elastizität der Materialien zu optimieren, sowie deren Lebensdauer und Leistungsfähigkeit steigern.“ Mehr über Gerthsens Forschung unter: www.pkm.kit.edu/kit_experten_gerthsen.php

Video zur Arbeit an Gerthsens Laboratorium:  
youtube.com/watch?v=7sFynh5TnAM


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Gründer des Monats
3-D-Fertigungstechnik: Designer nutzen 3-D-Drucker, um früh Bauteile in die Hand zu nehmen und die Form zu prüfen. Die verwendeten Werkstoffe sind aber meist nicht beständig genug für reale Anwendungen in der Industrie oder Medizin. Das KIT-nahe Start-up Indmatec hat nun das Hochleistungspolymer Polyetheretherketon, kurz PEEK, fit für den Fused-Filament-Fabrication (FFF) 3-D-Drucker gemacht. Hohe Temperaturbeständigkeit, geringes Gewicht, hohe Abriebfestigkeit sowie mechanische und chemische Stabilität von PEEK eröffnen Anwendungen für Automobil-, Maschinenbau-, Elektrotechnik- und Halbleiterindustrie und insbesondere in der Medizin. Mit dieser Geschäftsidee belegte Indmatec nun den ersten Platz des Venture Capital Pitchs des Netzwerkes VC-BW. Weitere Informationen: kit-gruendernews.de/gruender-des-monats-november-indmatec-gmbh


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Tipps und Termine
LED in der Lichttechnik
1. bis 2. März 2016, Essen
Themen: Lichterzeugung, Wärmemanagement, Licht und Lebensqualität
elektrotechnik.vogel.de/haus-der-technik-ev/evenements/firma/65780/465722

Frühjahrstagung des ZKI Arbeitskreis Supercomputing
14. März 2016, KIT-Campus Süd
Themen: Benchmarking, Speicherhierarchien, Höchstleistungsrechner
scc.kit.edu/veranstaltungen/index.php/event/29680
 
MOOC „Power Up: English for the Energy Transition”
Ab 11. April 2016, online
Themen: Erneuerbare Energien, Speicher, Netze
iversity.org/de/courses/power-up-english-for-the-energy-transition-march-2016
 
Tagung Hydrogeologie
13. bis 17. April 2016, KIT-Campus Süd
Themen: Grundwasser, Mensch, Ökosysteme
fh-dgg.de/karlsruhe-2016.html
 
Technologieforum talKIT
10. bis 12. Mai 2016, KIT-Campus Süd
Themen: Automatisierung, Anthropomatik, Technologie
talkit.eu


Weitere Termine finden Sie im
KIT-Veranstaltungskalender


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Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vereint als selbstständige Körperschaft des öffentlichen Rechts die Aufgaben einer Universität des Landes Baden-Württemberg und eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft. Seine drei Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation verbindet das KIT zu einer Mission. Mit rund 9 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 24 500 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.
 
 
Kontakt:

Monika Landgraf
Pressesprecherin

Kosta Schinarakis
Themenscout

Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-41956
Fax: +49 721 608-43658
E-Mail: schinarakis@kit.edu
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