Ausgabe 03/2016

  • Autor:

    Kosta Schinarakis
    Sophia Nietzschmann 

  • Quelle:

    KIT - Presse 

  • Datum: 30.03.2016
KIT-Kompakt 03/16 - Klima, Replikator, Holodeck, Ingenieure, Batterien, Energieszenarien, Datenschutz
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KIT-Kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 03/2016)

Mustermann,
 
heute erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der monatlichen Pressenachrichten aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Wir wollen Sie in kompakter Form über spannende Forschungsthemen informieren und würden uns freuen, wenn passende Nachrichten für Ihre redaktionelle Berichterstattung dabei sind. Gerne vermitteln wir Ihnen bei Bedarf weitere Informationen und Ansprechpartner. Um Beleg Ihrer Berichterstattung wird gebeten.

Freundliche Grüße
Ihre KIT-Pressestelle
 
Klimaforschung: Messnetzwerk wird strategische EU-Forschungsinfrastruktur

Technikfolgenabschätzung: „Mit Energieszenarien gut beraten“

Druckbare Mikrosysteme: Der „Replikator“ als Vorbild

Ingenieurwissenschaften: Innovationspotentiale im Land systematisch nutzen

Batterie: EU fördert Forschung an neuer Materialklasse

 

Experte des Monats
Matthias Bäcker: Datenschutz

Gründer des Monats
Rüdenauer 3D Technology: Virtual Reality für Entwickler

Tipps und Termine

Energie-Englisch, Grundwasser, Licht, Informationsrecht, Automatisierung

 

Klimaforschung: Messnetzwerk wird strategische EU-Forschungsinfrastruktur

Langzeitmessungen des Observatoriums des KIT auf der Zugspitze fließen auch in das Messstationen-Netzwerk ARCTRIS ein. (Bild: KIT/H. Vogelmann)
Wolken, Spurengase und Aerosole sind an den wichtigen Prozessen in der Atmosphäre beteiligt: Ihre standardisierte und qualitätsgesicherte Langzeitbeobachtung trägt wesentlich dazu bei, den Klimawandel und die Entwicklung von Luftqualität zu verstehen. Um das dauerhaft zu gewährleisten, hat die EU das Messstationen-Netzwerk ARCTRIS, in dem sich das KIT engagiert, in die Roadmap des Europäischen Strategieforums für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) aufgenommen.

Das KIT beteiligt sich an dem Projekt ACTRIS (Aerosol, Clouds and Trace gas Research Infrastructure) mit Langzeitbeobachtungen von klimarelevanten Spurengasen auf der Zugspitze, in Garmisch-Partenkirchen, im schwedischen Kiruna und im spanischen Izana sowie mit einem Zentrum für Qualitätssicherung. In Zukunft soll auch die Wolkensimulationskammer AIDA als Teil des deutschen Beitrags zu ACTRIS genutzt werden. ACTRIS widmet sich insbesondere den kurzlebigen und hoch variablen Bestandteilen der Atmosphäre und betreibt dafür etwa 70 Messstationen. Mittel- und langfristig sollen die Ergebnisse von ACTRIS der menschlichen Gesundheit, der Anpassung an den Klimawandel und dem Schutz der Umwelt dienen. 

Mehr Informationen:
tropos.de/aktuelles
actris.eu
ec.europa.eu

Bildunterschrift: Langzeitmessungen des Observatoriums des KIT auf der Zugspitze fließen auch in das Messstationen-Netzwerk ARCTRIS ein. (Bild: KIT/H. Vogelmann)


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Technikfolgenabschätzung: „Mit Energieszenarien gut beraten“

Energieszenarien haben großen Einfluss auf politische Entscheidungen. Umso wichtiger ist es, dass die Rechenmodelle und die Ergebnisse nachvollziehbar sind. In der Stellungnahme „Mit Energieszenarien gut beraten“ hat eine Arbeitsgruppe des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) Leitlinien für mehr Transparenz zusammengestellt. Leiter der Arbeitsgruppe ist Armin Grunwald vom Karlsruher Institut für Technologie.
 
„Die meisten Szenarien beruhen auf mathematischen Modellen. Diese müssen wissenschaftlich valide, das heißt mit anerkannten Methoden erstellt sein“, erläutert Grunwald, der das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse am KIT leitet. Daher schlagen die Akademien vor, dass die Daten und Algorithmen zumindest einem Gutachterkreis zur Verfügung gestellt werden. Zudem ließen sich unterschiedliche Energieszenarien besser miteinander vergleichen, würden Institutionen einheitliche Referenzdaten und -annahmen zur Verfügung gestellt.

Unsicherheiten, Annahmen und Auslassungen sollten ausführlich und transparent dokumentiert werden. Schlussforderungen sollten ausführlich und allgemeinverständlich begründet werden. „Denn nur wenn sich Medien und Zivilgesellschaft an der Diskussion über die Energiesysteme der Zukunft beteiligen können, leisten Energieszenarien einen legitimen Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung“, so Grunwald. Herausgeber der Studie „Mit Energieszenarien gut beraten“ sind acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.

Mehr Informationen:
acatech.de


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Druckbare Mikrosysteme: Der „Replikator“ als Vorbild

Populär machte ihn die Science-Fiction-Serie „Star Trek“: den Replikator, eine universelle Maschine, die auf Knopfdruck jedes gewünschte Objekt erzeugt. Dieser Science-Fiction-Utopie konnten sich Wissenschaftler des KIT mit dem EU-geförderten Projekt SMARTLAM einen Schritt annähern. Das Projekt wurde nun erfolgreich abgeschlossen und positiv bewertet. Die Forscher stellen es in einem Video vor. 

Mit internationalen Partnern aus Industrie und Wissenschaft entwickelten sie ein System, das es erstmals ermöglicht, eine Palette von Mikrosystemen zu drucken und zusätzlich mit einem Laser zu schneiden, fräsen und schließlich zum fertigen Produkt zu verschweißen. Die Maschine erstellt anhand eines 3-D-Modells einzelne Folien aus verschiedenen Materialien und stapelt diese übereinander. Bauteile wie Sensoren, Schalter oder Batterien werden gedruckt und direkt in die Folienschichten integriert. Erste einsatzfähige Mikrosysteme stellten die Wissenschaftler Vertretern aus Industrie und Forschung jetzt vor: So entwickelten sie etwa ein System mit LED-Folien, das Operationen in der Tiermedizin erleichtern soll. Für die Lebensmittelindustrie könnten Systeme zur Überwachung der Kühlkette oder Anzeige von Verbraucherinformationen entwickelt werden. 

Mehr Informationen und Video:
smartlam.eu
youtube.com


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Ingenieurwissenschaften: Innovationspotentiale im Land systematisch nutzen
 
Baden-Württemberg gilt als das Land der Ingenieure und Ingenieure als Treiber von Innovation. Damit das so bleibt, hat die Expertenkommission „Ingenieurwissenschaften@BW 2025“ der Landesregierung zahlreiche Maßnahmen in 17 strategischen Handlungsfeldern in ihrem Abschlussbericht vorgelegt: Von Vernetzung bis Gründerkultur, von der Einbindung kleiner und mittlerer Unternehmen bis zur Lehre an Hochschulen. Als Leiter der Arbeitsgruppe Forschung war Albert Albers vom KIT in der Kommission aktiv. 

„Um die Innovationspotentiale im Land systematisch zu nutzen, muss der Technologietransfer von den Hochschulen in die Industrie deutlich gestärkt werden“, so Albers, der am KIT das IPEK – Institut  für Produktentwicklung leitet. „Zudem sollten Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ihre Profile wieder schärfen und ihre Zusammenarbeit strategisch ausbauen. Dies hilft den Hochschulen, den Studierenden und den Unternehmen.“ Weitere Empfehlungen der Kommission sind die Weiterentwicklung des Ingenieur-Selbstverständnisses, die Annahme der Herausforderungen durch die globalen Megatrends, die partnerschaftliche Nutzung von Großinfrastruktur und die explizite Förderung einer Gründerkultur an den Hochschulen sowie die Weiterentwicklung von Technologietransferprozessen in die Wirtschaft. Zur Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen sieht die Kommission einen jährlichen Finanzierungsbedarf von 60 Millionen Euro. 

Mehr Informationen:
mwk.baden-wuerttemberg.de


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Batterie: EU fördert Forschung an neuer Materialklasse
 
Unter dem Motto „Neue Ideen für fundamental neue Technologien“ suchte die EU zukunftsweisende Projekte innerhalb des Forschungs-Rahmenprogramms „Horizont 2020“. Nun hat die EU unter mehr als 800 RIA-Anträgen dreizehn zur Förderung ausgewählt. Darunter ist das Projekt "LiRichFCC", koordiniert von Maximilian Fichtner, der am HIU des KIT forscht, und Christian Punckt vom Netzwerk NanoMat. 

Ziel von "LiRichFCC" ist es, Lithium-Ionen sehr dicht im Kathodenmaterial einer Batterie zu packen. Statt Lithium-Ionen in eine großformatige Matrix einzulagern, sollen leerstehende Plätze in Kristallgittern mit kubisch dichtester Kugelpackung (FCC) selbst genutzt werden. Passende Materialien auf der Basis von Oxifluoriden wurden gerade entdeckt und die Interaktion mit Lithium muss in den Details noch verstanden werden. Das Projekt "LiRichFCC" wird Computersimulation, chemische Analyse und Materialforschung nutzen, um Zusammensetzung, Synthese, Struktur und Dynamik der neuen Materialklasse zu bestimmen sowie um deren Lebensdauer zu verbessern. Damit könnten kommende Generationen von Batterien mit größerer Energie- und Leistungsdichte möglich werden. Mit dem Instrument RIA (Research&Innovation Action) fördert die EU Kollaborationen zwischen internationalen Forschungspartnern mit bis zu 5 Millionen Euro für bis zu 4 Jahren. 

Mehr Informationen:
ec.europa.eu
nanomat.de


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Experte des Monats
Datenschutz: „Trotz zahlreicher Neuregelungen stammen die Grundkonzepte des Datenschutzes immer noch weitgehend aus der Zeit der Großrechner“, stellt Matthias Bäcker fest, Professor für öffentliches Informationsrecht, Datenschutzrecht und Regulierungsrecht am KIT. Regelungen, die dem Schutz vor Missbrauch personenbezogener Daten in Rechenanlagen von Versicherungen, Banken oder Polizeibehörden dienen sollten, ließen sich jedoch nicht ohne Weiteres auf im Alltag breit vernetzter Bevölkerungskreise übertragen. Es gelte, die Grundbegriffe und Schutzkonzepte des Datenschutzrechts so fortzuentwickeln, dass seine Ziele beibehalten bleiben, ohne jedoch die Errungenschaften der digitalen Gesellschaft übermäßig einzuschränken. Mehr Informationen: pkm.kit.edu/kit_experten_baecker.php


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Gründer des Monats
Virtual Reality für Entwickler: Produkte wie auf einem „Holodeck“ zu erleben, bevor der Prototyp fertig ist, ermöglicht die Software-Plattform Cross Connected des KIT Spin-Offs Rüdenauer 3D Technology. Beispielsweise kann man mit 3D-Brille und Datenhandschuh nicht nur die Bewegung  eines Baggers und seiner Bauteile, sondern ihre mechanische und hydraulische Wechselwirkungen erleben: Wie reagiert der Motor auf das Spiel des Gaspedals? Wie steigt der Druck in den Leitungen der Schaufel beim Heben? Welche konkreten Handgriffe sind bei Montage und Wartung auszuführen? Damit ermöglicht die Software schnelle Entwicklungsprozesse sowie frühe Interaktion mit dem Produkt. Mehr Informationen: kit-gruendernews.de


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Tipps und Termine
MOOC „Power Up: English for the Energy Transition”
Ab 11. April 2016, online
Themen: Erneuerbare Energien, Speicher, Netze
iversity.org
 
Tagung Hydrogeologie
13. bis 17. April 2016, KIT-Campus Süd
Themen: Grundwasser, Mensch, Ökosysteme
fh-dgg.de/karlsruhe-2016.html
 
Karlsruher Dialog zum Informationsrecht
Vortrag  „Bewertungsportale vor Gericht“
Christian Kirchberg, KIT
19. April 2016, 18:30 Uhr, KIT-Campus Süd
zar.kit.edu/494.php

Technologieforum talKIT
10. bis 12. Mai 2016, KIT-Campus Süd
Themen: Automatisierung, Anthropomatik, Technologie
talkit.eu

Tagung Licht 2016
25. – 27. September, KIT-Campus Süd
Themen: Beleuchtung, Architektur, Gesundheit, Effizienz
licht2016.eu

Weitere Termine finden Sie im
KIT-Veranstaltungskalender


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Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verbindet seine drei Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation zu einer Mission. Mit rund 9 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 24 500 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. 

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft


 
 
Kontakt:

Monika Landgraf
Pressesprecherin

Kosta Schinarakis
Themenscout

Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-41956
Fax: +49 721 608-43658
E-Mail: schinarakis@kit.edu
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