„Kunststoffabfälle als kostbare Ressource“ – Das Carbon Cycle Lab am KIT erforscht chemisches Kunststoffrecycling im industriellen Maßstab
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Autor:
Stefan Fuchs
- Datum: 19.08.2025
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Was werden Archäologen finden, wenn sie in ferner Zukunft die Hinterlassenschaften unserer Zivilisation ausgraben? Plastik, Plastik und nochmals Plastik. 400 Millionen Tonnen produzieren wir weltweit pro Jahr. 800 Millionen werden es bis 2050 sein. Die Folge: Mikroplastik in allen Meeren. Nanoplastik im menschlichen Körper. Nur 10% des Kunststoffs wird hierzulande recycelt. Der große Rest wird verbrannt, - einer thermischen Verwertung zugeführt, wie es euphemistisch heißt. Was nicht nur teuer ist, sondern auch den Planeten weiter anheizt. Das Carbon Cycle Lab am Karlsruher Institut für Technologie zeigt, dass es auch anders geht. Hier sind Kunststoffabfälle gleich welcher Art eine kostbare Ressource. Hier werden auch gemischte und stark verschmutzte Kunststoffe in Kunststoff-Öl verwandelt. Daraus lassen sich dann neue Kunststoffe ganz ohne Erdöl herstellen. Ein möglichst geschlossener Kohlenstoffkreislauf ist das Ziel. Die Pilotanlage am Campus Nord des KIT zeigt, dass chemisches Kunststoffrecycling auch in großem Maßstab umweltschonend und effizient möglich ist.