„Den Quantencomputer mit seinen eigenen Waffen schlagen“ – Forschende des KIT arbeiten an einer quantensicheren Schlüsselübertragung für Kommunikationsnetzwerke
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Autor:
Stefan Fuchs
- Datum: 12.08.2025
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Es herrscht große Unsicherheit über den technologischen Entwicklungsstand des Quantencomputing. Spektakuläre Durchbrüche wechseln sich ab mit neuen unerwarteten technischen Schwierigkeiten. Dennoch, innerhalb der nächsten zehn Jahre müssen wir uns darauf einstellen, dass ein universeller Einsatz des Quantencomputing möglich sein wird. Das bedeutet einen ungeheuren Fortschritt in der Rechenleistung. Andererseits bringt das Quantencomputing auch Risiken mit sich. So werden die heute weltweit genutzten asymmetrischen Verschlüsselungsalgorithmen im Cyberspace mit einem Schlag überholt sein. Online-Banking, Messenger-Dienste, E-Mails: jede Art der Kommunikation im Netz wäre plötzlich offen zugänglich und ungeschützt. Im Auftrag des Bundesforschungsministeriums beteiligen sich Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie deshalb an der Entwicklung quantensicherer Verschlüsselungsverfahren. Die Devise heißt, den Quantencomputer mit seinen eigenen Waffen schlagen. Seine außerordentliche Rechenleistung beruht darauf, dass er mit Quantenzuständen arbeitet. Das heißt, er kann mehrere Lösungen gleichzeitig durchrechnen. Muss ein Quantencomputer beispielsweise den Weg durch ein Labyrinth finden, wird er an jeder Weggabelung beide Möglichkeiten gleichzeitig überprüfen.