Ausgabe 05/2014

  • Autor:

    Kosta Schinarakis,
    Lilith C. Paul

  • Quelle:

    KIT - Presse

  • Datum: 21.05.2014
KIT-Kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 05/2014)
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KIT-Kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 05/2014)

Mustermann,
 
heute erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der monatlichen Pressenachrichten aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Wir wollen Sie in kompakter Form über spannende Forschungsthemen informieren und würden uns freuen, wenn passende Nachrichten für Ihre redaktionelle Berichterstattung dabei sind. Gerne vermitteln wir Ihnen bei Bedarf weitere Informationen und Ansprechpartner. Um Beleg Ihrer Berichterstattung wird gebeten.

Freundliche Grüße
Ihre KIT-Pressestelle
 
Tomographie: Von Käferschalen zu Leichtbaustrukturen


Fusionsforschung: Wendelstein 7-X startet

Gesundheitstechnologie: Zulassung dauert zu lang

Immobilienwirtschaft: Nachhaltigkeitskriterien für Wertermittler

Ozonschicht: Konzentration nimmt wieder zu

Experte des Monats
Ingmar Baumgart: Privatsphäre im Internet

Gründer des Monats
Stress- und Aktivitätssensor

Tipps und Termine

Placebo, Gründerberatung, Batterie, Karl der Große, Human Enhancement

 

Tomographie: Von Käferschalen zu Leichtbaustrukturen

Bild: ICD/ITKE/Uni Stuttgart

Die Natur ist der beste Baumeister. Sie schafft leichte und gleichzeitig stabile Strukturen wie Knochen, Hörner oder die harten Deckflügel von Käfern. Das Bauprinzip dieser sogenannten Elytren haben nun Architekten der Universität Stuttgart genutzt, um einen Pavillon zu bauen. Das 10 Meter breite und 4 Meter hohe Bauwerk besteht aus Glas- und Karbonfasern, die von Industrierobotern auf mannshohe Rahmen gewickelten und verklebt wurden. So entstehen Hohlräume und Kraftlinien zwischen der Innen-und Außenfläche, die denjenigen der Deckflügel gleichen.

„Den Bauplan der Elytren zu entziffern, war sehr spannend“, erklärt Thomas van de Kamp vom KIT. An der Synchrotronstrahlungsquelle ANKA hat er mittels  Mikrotomographie die Käfer-Strukturen aufgelöst, die nur Bruchteile von Millimetern groß waren. Zwischen den hauchdünnen Außen- und Innenflächen der Elytren liegen in regelmäßigem Abstand Stützstreben, die die hervorragenden Trageigenschaften bedingen. Ansonsten ist der Deckflügel hohl und damit sehr leicht. Die Erkenntnisse zum Leichtbau in der Natur haben die Stuttgarter Architekten dann für den Bauplan ihres Pavillons genutzt.

Videos von der Innenstruktur der Käferschale und der Produktion des Pavillons:
icd.uni-stuttgart.de/?tag=researchpavilion2013-14
vimeo.com/74714214

Mehr zu Anka
www.anka.kit.edu/28.php
 
Bildunterschrift:
Leicht und stabil sind die Elemente dieses Pavillons. Das Bauprinzip ähnelt dem von natürlichen Leichtbaustrukturen wie der Käferschale. (Bild: ICD/ITKE/Uni Stuttgart)

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Fusionsforschung: Wendelstein 7-X startet

Ein Festakt mit prominenten Gästen wie Forschungsministerin Johanna Wanka und EU-Energiekommissar Günther Oettinger bildete gestern den Beginn der Betriebsvorbereitung des Fusionsexperimentes Wendelstein 7-X in Greifswald. Der Aufbau des Vakuums in der Ringkammer mit 16 Metern Durchmesser ist der erste Schritt, damit in rund einem Jahr ein Plasma von 100 Millionen Grad Celsius brennen kann. 70 übermannshohe supraleitende Magnetspulen werden dann das Plasma in der Kammer halten und so die Bedingungen, wie sie auf der Sonne herrschen, auf die Erde holen.

Das Karlsruher Institut für Technologie hat, gemeinsam mit dem Betreiber IPP und der Universität Stuttgart, die Mikrowellenheizung für das „Anfachen des Sonnenfeuers“ entwickelt. Mit rund je einer Million Watt liefert ein einzelnes Heizelement, ein so genanntes „Gyrotron“, soviel Energie wie mehr als 1000 Küchenmikrowellengeräte gleichzeitig. Eine zweite KIT-Entwicklung sind die Stromzuführungen zu den auf minus 269 Grad Celsius gekühlten Magnetspulen, die für einen Nominalstrom vom 14 000 Ampere ausgelegt sind. Sie verbinden die supraleitenden Kabel in den Spulen mit den normalleitenden Kupferkabeln außerhalb, ohne dass es aufgrund der hohen Ströme, hohen Magnetfelder oder Wärmeverluste zu Einbußen im Betrieb kommt.

Mehr Informationen zu Heizung, Stromzuführung und Wendelstein 7-X:
www.ihm.kit.edu/515.php
www.itep.kit.edu/english/834.php
www.ipp.mpg.de/ippcms/de/presse/pi/03_14_pi


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Gesundheitstechnologie: Zulassung dauert zu lang

Herzschrittmacher, Telemedizin, Schlüsselloch-Chirurgie: Moderne Medizin-Technik hilft Patienten und ermöglicht weniger belastende, teils lebensrettende Therapien. Allerdings brauchen Innovationen zu lange, um aus den Laboren in die Behandlungspraxen zu gelangen. Die neue Studie der Deutsche Akademie der Technikwissenschaften acatech „Innovationskraft der Gesundheitstechnologie“ zeigt Möglichkeiten auf, den Innovationsprozess zu beschleunigen.

„Gute Medizintechnik sollte nicht scheitern, weil die Zulassungsphase zu lang dauert oder die Forschung nicht finanzierbar ist“, sagt Projektleiter Olaf Dössel, der am KIT das Institut für Biomedizinische Technik leitet. „Die Rahmenbedingungen für Forschung müssen verbessert werden.“ Ärzte an Universitätsklinken sollten vermehrt auf Zeit für Forschung freigestellt werden. Als Anreiz sollten auch Patente und Innovationen bei der leistungsorientierten Mittelvergabe berücksichtigt werden. Die Prüfung für die Zulassung und Erstattung sollte durchaus weiterhin kritisch und streng sein, aber sie sollte vor allem transparent und planbar sein.

Mehr Informationen bei acatech:
www.acatech.de/de/publikationen/publikationssuche/detail/artikel/gesundheitstechnologien-15-jahre-fuer-die-zulassung-sind-zu-lang.html


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Immobilienwirtschaft: Nachhaltigkeitskriterien für Wertermittler

Wie viel ist ein energieeffizientes Gebäude mehr wert, als ein vergleichbares mit hohem Verbrauch? Zwar gelten energetische Eigenschaften nach deutscher Rechtlage als wertbeeinflussend, doch gibt es bislang keine konkreten Bewertungsmaßstäbe und Handlungsempfehlungen. KIT-Wissenschaftler erarbeiteten daher einen Leitfaden zum Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten bei der Beurteilung von Immobilien. Gemeinsam mit internationalen Partnern entwickeln sie derzeit ein Schulungsprogramm für Wertermittler, welches die Europäische Union im Projekt „RenoValue“ fördert.

„Wir möchten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass sich Nachhaltigkeit auszahlt – auch und gerade in der Immobilienbranche“, sagt KIT-Experte David Lorenz, der maßgeblich an dem Projekt beteiligt ist. Derzeit gebe es noch viele Sachverständige, die sich gar nicht nach nachhaltigkeitsrelevanten Eigenschaften, wie Wärmedämmung, Schallschutz oder der Verträglichkeit von Baumaterialien, erkundigten. Dabei würden dadurch Neben- und Instandhaltungskosten gesenkt, Wohnkomfort und Gesundheit gefördert und der Marktwert der Immobilie auch längerfristig gesichert. Mit Unterstützung des weltweit größten Berufsverbandes für Immobiliensachverständige, der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS), entwickeln die KIT-Forscher nun neue Aus- und Fortbildungsinhalte für Wertermittler.

Weitere Informationen zum Projekt „RenoValue“:
www.oew.kit.edu/102_229.php

Zum Leitfaden für Nachhaltigkeit und Wertermittlung von Immobilien:
www.nuwel.de


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Ozonschicht: Konzentration nimmt wieder zu

Die Vorgänge in der Atmosphäre sind turbulent und komplex. Langjährige Beobachtungen und valide Modelle sind notwendig, um Kausalketten aufzuzeigen und Trends zu erkennen. Im Fachmagazin nature geoscience haben nun Forscher aus England, Canada, USA und Deutschland aufgezeigt, welche Faktoren wie stark die Ozonkonzentration beeinflussen. Dazu haben Sie die Daten von 1960 bis 2010 nochmal analysiert und mit einem Computermodell hinterlegt, um Ozonverlust durch menschengemachte halogenhaltige Chemikalien wie FCKW, vulkanbedingte Aerosole oder natürliche Fluktuation zu quantifizieren.

„Wir konnten mit den Messdaten hochgenauer globaler höhenaufgelöster Ozonverteilungen zu dieser Studie beitragen“, erklärt Thomas von Clarmann vom KIT, der mit seinem Team die Daten des Messinstruments MIPAS auf dem Satelliten Envisat analysiert. Die Studie zeigt auch, dass sich der FCKW-bedingte Ozonverlust um 10 Prozent verringert hat, seitdem die Maßnahmen zur FCKW-Reduktion durch das Montreal-Protokoll aus dem Jahre 1987 greifen. (doi:10.1038/ngeo2155)

Mehr Informationen bei nature geoscience:
www.nature.com/ngeo/journal/vaop/ncurrent/full/ngeo2155.html


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Experte des Monats
Privatsphäre im Internet: Zentrale Server umgehen und Daten direkt von Gerät zu Gerät austauschen – diesen Ansatz verfolgt KIT-Informatiker Ingmar Baumgart. „Die größte Gefahr für die Privatsphäre im Netz geht von den riesigen Datenmengen aus, die auf den Servern diverser Internet-Dienstleister lagern“, sagt Baumgart. Diese Daten ließen sich automatisiert kombinieren und auswerten. Baumgart spezialisiert sich auf die sichere Kommunikation zwischen Menschen, die ein bestimmtes Vertrauensverhältnis miteinander verbindet. Die Idee besteht darin, ein selbstorganisiertes Peer-to-Peer-Netzwerk aufzubauen. Hierin teilen Freunde oder Arbeitskollegen die Ressourcen ihrer Endgeräte, etwa Rechenzeit oder Speicherplatz auf Computern, Laptops oder Smartphones, unabhängig von zentralen Anbietern.

Mehr zu Ingmar Baumgarts Forschung zur Privatsphäre im Internet unter:
www.pkm.kit.edu/kit_experten_baumgart.php


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Gründer des Monats
Stress- und Aktivitätssensor: Stress, Anstrengung und Energieverbrauch im Alltag objektiv und präzise messen? Das KIT-Spin-off „movisens“ bietet mobile Sensorsysteme, die das können. Anhand von Hautleitfähigkeit, Herzrate, Bewegung und Luftdruck berechnet eine Software Faktoren, wie Balance des autonomen Nervensystems, Energieumsatz oder zurückgelegte Höhendifferenz, und erstellt aussagekräftige Monitoringberichte. Die Sensorsysteme lassen sich bequem als Brustgurt oder Armband tragen. Weitere Informationen unter: www.movisens.com


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Tipps und Termine
Human Enhancement: Historischer Hintergrund und aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen
Vortrag von Christopher Coenen, KIT
04. Juni 2014, 13:30, 18. Berliner Kolloquium der Daimler-Benz-Stiftung,
Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin (Mitte)
www.daimler-benz-stiftung.de/cms/veranstaltungen/berliner-kolloquium.html

KIT auf der Fachmesse „Intersolar Europe“
4. – 6. Juni 2014, Messe München, B1.239 ees
Themen: Batterien, Inselanlagen, Energiemanagement
www.pkm.kit.edu/english/5500.php

1200 Jahre lebendige Erinnerung: Karlstag der Karlsruher Mediävistik
Veranstaltung für interessierte Öffentlichkeit, Schüler und Studierende
25. - 27. Juni, Fritz-Haber-Weg 7, KIT-Campus Süd, Geb. 30.91
Themen: Bild und Erbe Karls des Großen in Gesellschaft, Politik, Kultur, Wissenschaft und Kunst
www.geistsoz.kit.edu/germanistik/1669.php

Wie Bewusstsein und Körper zusammenwirken - Einsichten aus der Placebo-Forschung und der Weg zu einer nachhaltigen Medizin
Vortrag von Harald Walach, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder
12. Juni 2014, 17:30 Uhr, KIT-Campus Süd, Engesser-Hörsaal,
Otto-Amman-Platz 1, Geb. 10.81, HS 93
www.zak.kit.edu/anmeldung.php/event/24844

KIT auf der Gründerzeit 2014 Baden-Württemberg
3. Juli 2014, Gartenhalle des Kongresszentrums, Karlsruhe
Themen: Gründerberatung, Businessplan, Fördermittel, Folgefinanzierung
www.gruenderzeit-bw.de


Weitere Termine finden Sie im
KIT-Veranstaltungskalender


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Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Thematische Schwerpunkte der Forschung sind Energie, natürliche und gebaute Umwelt sowie Gesellschaft und Technik, von fundamentalen Fragen bis zur Anwendung. Mit rund 9000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter knapp 6000 in Wissenschaft und Lehre, sowie 24 000 Studierenden ist das KIT eine der größten Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.
 
 
Kontakt:

Monika Landgraf
Pressesprecherin

Kosta Schinarakis
Themenscout

Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-41956
Fax: +49 721 608-43658
E-Mail: schinarakis@kit.edu
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