Die Flussauen Deutschlands – ein Hotspot der Artenvielfalt

  • Autor:

    Timo Schreck

    Sarah Werner

    Martin Heidelberger

    Anna Moosmüller

  • Quelle:

    Presseservice

  • Datum: 29.11.2018
  • Der Oberrhein ist ein prominentes Beispiel für die Veränderungen, welche die deutschen Flüsse in den vergangenen 200 Jahren erfahren haben. Allein im Zuge der durch den Karlsruher Wasserbauingenieur Johann Gottfried Tulla angestoßenen Flusskorrektur im 19. Jahrhundert gingen am Oberrhein etwa 10 000 Hektar Flussauen unwiederbringlich verloren. Den Zustand von Flussauen, ihren Lebensräumen, Arten und Funktionen haben nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland untersucht. Gregory Egger vom Institut für Geographie und Geoökologie, Abteilung Aueninstitut, des KIT ist einer von ihnen. „Wir haben Daten auf nationaler Ebene ausgewertet. Dabei hat sich gezeigt, dass Flussauen nach wie vor Hotspots der Biodiversität sind – und dass die Renaturierung von Auen sehr erfolgreich sein kann.“  Die Ergebnisse sind im kürzlich erschienenen Buch „Biodiversität der Flussauen Deutschlands“ aufbereitet. Darin wird erstmals ein umfassender Überblick über den Kenntnisstand zur Arten- und Lebensraumvielfalt dieser bedeutenden Ökosysteme gegeben. (tsc)

     

    Acht Wissenschaftler des KIT besonders häufig zitiert

    Für Wissenschaftler aller Fachrichtungen ist die Nennung des eigenen Werkes in anderen Publikationen sehr bedeutsam. Die Zitierhäufigkeit ist ein wichtiges Indiz für den Einfluss und das Renommee innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Dieses Jahr sind gleich acht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT unter den „Highly Cited Researchers“, einer vom Medienkonzern Thomson Reuters geführten Rangliste. Sie nennt die Wissenschaftler, deren Publikationen am häufigsten zitiert wurden. Für die aktuelle Liste wertete Reuters Veröffentlichungen der Jahre 2006 bis 2016 aus. Eine Publikation gilt erst dann als „Highly Cited“, wenn sie in ihrem Fachgebiet und ihrem Erscheinungsjahr zum obersten Prozent der Gesamtzitationen zählt. Die Highly Cited Researchers am KIT sind Almuth Arneth und Klaus Butterbach-Bahl aus der Klimaforschung, der Mathematiker Tilmann Gneiting, der Elektrochemiker Stefano Passerini, die Chemikerin Annie K. Powell, der Informatiker Alexandros Stamatakis sowie die Physiker Martin Wegener und Wolfgang Wernsdorfer. (swe)

     

    KIT-Ausgründung vereinfacht Finanzierung von Start-Ups

    Bislang gehört es zu den ungeschriebenen Gesetzen der Gründer-Wirtschaft: Um ein Start-Up mit frischem Kapital zu versorgen, organisieren Gründer Finanzierungsrunden. Da Investitionen für Kapitalgeber und Empfänger mit hohem Aufwand verbunden sind, werden auf diese Weise Kosten für Transaktionen, Notar und Beteiligungsverträge gebündelt. CASHLINK, ein Spin-Off des KIT, will das nun mit einer Investmentplattform namens stokera ändern. „Mit stokera können Investoren jederzeit Start-Up-Anteile als so genannte Security Tokens erwerben“, erklärt der Co-Gründer und Alumnnus des KIT Michael Duttlinger das neue FinTech-Konzept. „Die Anteile werden auf einer Blockchain festgeschrieben. Das macht den Handel der Anteile ohne Gesellschafterstatus nach deutschem Recht möglich.“ Bislang ist der Investitionsprozess von Risikokapital kaum digitalisiert, obwohl Start-ups und deren Finanziers selbst als Innovationsträger gelten. Für ihre Investitionsplattform konnte CASHLINK übrigens gerade eine siebenstellige Beteiligung des FinTech-Branchenprimus FinLab einsammeln. Vielleicht das letzte Mal ganz konventionell über eine Finanzierungsrunde. (mhe)

     

    Colloquium Fundamentale zu Herausforderungen der EU

    Das Friedensprojekt Europa gerät ins Wanken. Aktuelle Krisen schwächen das Vertrauen der Bevölkerung und stellen die europäische Solidarität auf die Probe. Nationale Egoismen, Streitereien, der Aufstieg der Populisten und EU-Skeptiker lassen ungewiss in die Zukunft der EU blicken. Welche Werte halten Europa noch zusammen? Kann ein verstärktes zivilgesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein die EU-Krisen besser bewältigen?
    Im Wintersemester 2018/19 diskutieren Expertinnen und Experten im Colloquium Fundamentale des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale des KIT über die Herausforderungen Europas und die Verantwortung der Bürgerinnen und Bürger. Auftakt der öffentlichen Vortragsreihe ist am Donnerstag, 6. Dezember 2018, um 18 Uhr im NTI-Hörsaal (Campus Süd des KIT, Geb. 30.10, Engesserstraße 5). Dann spricht Kader Konuk, Direktorin der „Akademie im Exil“ und Leiterin des Instituts für Turkistik an der Universität Duisburg-Essen, über populistische Tendenzen hinsichtlich Forschungsfreiheit und über unsere Verantwortung, sich für Meinungsfreiheit einzusetzen. Weitere Infos unter www.zak.kit.edu/colloquium_fundamentale (am)