Geschwindigkeitsregelung für Kirchenglocken

  • Autor:

    Regina Link

    Sarah Werner

    Denis Elbl

    Sandra Wiebe

  • Quelle:

    Presseservice

  • Datum: 15.11.2018
  • Sie sagen die Uhrzeit an und rufen die Gläubigen zur Messe. Kirchen sind ohne Kirchenglocken nicht denkbar. Ihr Schwung kann allerdings auch zu Problemen führen: „Die Glocken zwingen den Turm, wenn sie schwingen, mit gleicher Frequenz zu antworten“, erklärt der Bauingenieur Oliver Rösch von der Materialprüfungs- und Forschungsanstalt MPA Karlsruhe des KIT. Auch kleine Glocken können durch diese Resonanz Türme buchstäblich zum Wackeln bringen. Konsequenz können Schäden im Mauerwerk sein. Im Auftrag eines Karlsruher Ingenieurbüros untersuchte Oliver Rösch kürzlich mit seinem zweiköpfigen Messteam die sieben Glocken der Stuttgarter Kirche Sankt Maria, da sich hier Risse im Mauerwerk gezeigt hatten. Die MPA Karlsruhe ist dank jahrzehntelanger Erfahrung eine der führenden Stellen für Schwingungsmessungen – vor allem an Kirchtürmen. Für Rösch war schon nach kurzer Zeit klar: „Die kleinsten Glocken machen die größten Schwierigkeiten.“ Mit Messsensoren an Glocken und Mauerwerk hatten die Experten die Schwingungsfrequenzen der Glocken und der beiden Türme von St. Maria bestimmt und dabei festgestellt, dass die drei kleinsten Glocken mit einer Frequenz schwingen, die der des Turmes zu nahe kommt. Die Norm sieht hier einen Mindestabstand von zehn Prozent vor. Rösch empfiehlt daher, die Glockenschwingzeiten durch Maßnahmen an der Läuteanlage zu verändern, so dass der Resonanzabstand vergrößert wird. (rl)

     

    Fünf Jahre Mathe per Podcast

    Von Computern und Smartphones bis zum Wetterbericht: Mathematik begegnet uns im Alltag häufiger, als wir denken. Dass die Wissenschaft der Zahlen mehr als Rechnen ist, zeigen Gudrun Thäter von der KIT-Fakultät für Mathematik und Sebastian Ritterbusch, inzwischen Professor der VWA Hochschule Stuttgart, seit 2013 in ihrem Podcast „Modellansatz“. „Wir wollen den Hörerinnen und Hörern anschaulich und unterhaltsam zeigen, wie spannend Naturwissenschaft sein kann“, sagt Thäter. Dabei wird das Thema einer Bachelorarbeit genauso behandelt wie der Forschungsbereich eines Professors. „Wir waren es leid, dass die tollen Arbeiten unserer Gruppe im Schrank landen, denn wir waren uns sicher, dass es Menschen interessiert, wie Mathematik die Wettervorhersage, eine Leber-OP oder die Versuchsplanung besser macht“, so Ritterbusch. Mittlerweile sind fast 190 Folgen mit einer Länge von 20 Minuten bis zwei Stunden erschienen, heruntergeladen wurden sie mehr als 380.000 Mal. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat den Podcast im Februar 2015 mit der „Hochschulperle digital“ ausgezeichnet. Weitere Informationen: modellansatz.de/info (swe)

     

    Deutschlandstipendium: KIT fördert 221 Studierende

    221 Studentinnen und Studenten des KIT erhalten im Stipendienjahrgang 2018/19 ein Deutschlandstipendium. Jetzt übergaben die Stifter bei einer Feier die Stipendienurkunden persönlich und konnten so „ihre“ Stipendiaten in Gesprächen kennenlernen. Das je zur Hälfte aus Steuergeldern und Spenden finanzierte Deutschlandstipendium fördert leistungsstarke und engagierte Studierende für die Dauer von mindestens zwei Semestern mit 300 Euro monatlich. Möglich gemacht wird dies durch 135 Unternehmen, Stiftungen, Privatpersonen und Alumni, die kleine wie auch große Summen spendeten. „Das Stipendium soll es den Studierenden einerseits erleichtern, sich auf ihre Hochschulausbildung zu konzentrieren – es soll ihnen aber auch Freiräume schaffen und sie dabei unterstützen, ein Netzwerk aufzubauen. Ohne Spenden wäre das nicht möglich. Wir freuen uns daher sehr über das tolle Engagement und bedanken uns bei allen Unterstützern“, so Alexander Wanner, Vizepräsident des KIT für Lehre und akademische Angelegenheiten. Neben guten Noten zeichnet die Stipendiaten auch gesellschaftliches Engagement aus, zum Beispiel in Vereinen, Hochschulpolitik oder sozialen Einrichtungen. Bei der Auswahl werden auch besondere Herausforderungen und Lebensumstände berücksichtigt, beispielsweise Fluchterfahrung, studieren mit Kind oder die Pflege von Angehörigen neben dem Studium. (del)

     

    Musical am KIT

    In dem ab 24. November vom UniTheater Karlsruhe e.V. – einer Hochschulgruppe des KIT – aufgeführten Musical „tick… tick… BOOM!“ hadert der Protagonist Jon damit, 30 Jahre alt zu werden. Er versucht, seinen Lebensunterhalt als Komponist zu verdienen, muss aber kellnern, um über die Runden zu kommen. Sein bester Freund hat seine Schauspielkarriere aufgegeben, um in der Marktforschung zu arbeiten, Freundin Susan will in eine andere Stadt ziehen. Nun muss sich Jon entscheiden: Am Lebenstraum Musik festhalten oder einen sicheren Weg wählen? Die Aufführungen des Musicals in englischer Sprache finden am 24., 27. und 30. November sowie am 2., 6. und 8. Dezember jeweils um 20 Uhr im Festsaal im Studentenhaus, Adenauerring 7, 76131 Karlsruhe statt. Karten kosten im Vorverkauf zwölf, ermäßigt acht Euro, an der Abendkasse 15, ermäßigt zehn Euro. Weitere Informationen unter https://musical-karlsruhe.de/. (swi)