Mückenstiche mit dem Smartphone behandeln – Erfolg bei internationalem Wettbewerb

  • Autor:

    Sandra Wiebe

  • Quelle:

    Presseservice

  • Datum: 12.07.2018
  • Bsss – ein Geräusch, das uns vor allem jetzt im Sommer in der Nacht den Schlaf raubt oder den Grillabend am See vermiest. Spätestens wenn wir von roten, juckenden Flecken übersät sind, sind wir endgültig genervt. Um die Mückenstiche zu behandeln, haben vier Studenten des KIT einen handlichen mobilen „Helfer“ entwickelt, der sich an ein Android-Smartphone anschließen lässt und Stiche und Bläschen in Sekunden heilen soll. Der „heat_it“ gibt konzentrierte Wärme ab, diese baut die Toxine der Mücke ab und verhindert dadurch Schwellung und Juckreiz. Über eine App lassen sich Hauttyp und Art des Stiches einstellen. Die rein physikalische Wirkung löst keine allergischen Reaktionen aus, der Stromverbrauch ist gering. Auch gegen Herpesbläschen und Nesseln wirkt die konzentrierte Wärme. „Wir bereiten die Zulassung als Medizinprodukt vor und wollen ein Unternehmen gründen, um „heat_it“ marktreif zu machen“, sagen die Erfinder Armin Meyer, Christof Reuter, Lukas Liedtke und Stefan Hotz. Mit seinem Produkt konnte das Team auch die Jury beim internationalen iCan Contest 2018 in Hongkong überzeugen und hat zusammen mit einem Studierenden-Team aus Peking den ersten Preis gewonnen. Die Karlsruher Studenten haben ihre Erfindung in dem Seminar „Mikrosystemproduktentwicklung für junge Unternehme“ am Institut für Mikrostrukturtechnik des KIT entwickelt, in dem sich Studierende konkret mit dem Thema Start-Up Gründungen auseinandersetzen. Weitere Informationen unter www.heatit.net. (swi)

    Effizientere Therapien bei Vorhofflimmern

    Vorhofflimmern ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen bei Menschen und für 25 Prozent aller Schlaganfälle verantwortlich. Medikamentöse Therapie oder Operationen am Herz sind häufig auf Dauer wirkungslos. In seiner Dissertation untersucht Axel Loewe vom Institut für Biomedizinische Technik des KIT Vorhofflimmern mittels Computermodellen. Ihm ist es gelungen, individuelle Messdaten der Patienten, beispielsweise des Erbguts des Herz-Kreislauf-Systems, in mathematische Modelle zu integrieren. „Diese bieten eine perfekt kontrollierbare Umgebung für Experimente und ermöglichen es, die Folgen einzelner Veränderungen auf das Gesamtsystem zu berechnen und zu untersuchen, ohne dem Menschen Schaden zuzufügen“, sagt Loewe. Die modellbasierten Ansätze tragen zu einem umfassenderen Verständnis der Krankheit bei. So können effizientere, auf den einzelnen Patienten angepasste Therapien entwickelt werden. Mit seiner Forschung belegte Loewe nun den dritten Platz des Gips-Schüle-Nachwuchspreises 2018 der Gips-Schüle-Stiftung. Die Gips-Schüle-Stiftung fördert Forschung, Nachwuchs und Lehre in Baden-Württemberg, vor allem in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sowie interdisziplinäre Projekte. Sie ermöglicht die Durchführung zukunftsweisender Forschungsprojekte und finanziert Stiftungsprofessuren, vergibt Stipendien, unterstützt Studienbotschafter zur Anwerbung von Abiturienten für MINT-Fächer und Projekte zur Lehreraus- und -fortbildung. Jährlich Alle verleiht die Stiftung den mit insgesamt 17.500 Euro dotierten Gips-Schüle-Nachwuchspreis. (swi)