Ausgabe 08/2017

  • Autor:

    Kosta Schinarakis
    Justus Hartlieb
    Sandra Wiebe

  • Datum: 30.08.2017
KIT-Kompakt 08/17 - Energiewende, Demenz, Energienetze, Epilepsie, Autonomes Fahren
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KIT-Kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 08/2017)

Sehr geehrte Journalistin, sehr geehrter Journalist,
 
heute erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der monatlichen Pressenachrichten aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Wir wollen Sie in kompakter Form über spannende Forschungsthemen informieren und würden uns freuen, wenn passende Nachrichten für Ihre redaktionelle Berichterstattung dabei sind. Gerne vermitteln wir Ihnen bei Bedarf weitere Informationen und Ansprechpartner. Um Beleg Ihrer Berichterstattung wird gebeten.

Freundliche Grüße
Ihre Pressestelle des KIT
 
 
Energiewende: KIT auf Kurs in die Zukunft

Digitalisierung: Ein Tablet für Menschen mit Demenz

Energienetze: Strom, Gas und Wärme koppeln

Medizintechnik: Epilepsie früher erkennen und behandeln

Autonomes Fahren: Erste Strecke in Karlsruhe ausgewiesen
Experte des Monats
Corinna Hoose: Wolkenphysik

Gründer des Monats
Eyezag: virtuelles Eye-Tracking-Labor

KIT.audio | Der Forschungspodcast
Lokal, global, nicht egal – Ausblicke auf die Stadt der Zukunft

Tipps und Termine
Wasserversorgung, Geothermie, Wasserstoff, Autonomes Fahren
 
 
 
Energiewende: KIT auf Kurs in die Zukunft
 
Große Spiegel bündeln Sonnenlicht auf Flüssigmetallsysteme, um die regenerative Energie einzufangen. (Bild: Patrick Langer/KIT)
Auf dem Weg in eine klimaneutrale Energiezukunft stehen drei Hürden: erneuerbare Energiequellen anzapfen, Energieeffizienz steigern sowie das Speichern und Verteilen von fluktuierender Energie auf allen Zeitskalen. Die Forscherinnen und Forscher am KIT leisten wesentliche Beiträge, um der Gesellschaft beim Überwinden dieser Hürden zu helfen – etwa flexible Solarzellen, effiziente Wärmespeicher oder zukunftsweisende Technikfolgenabschätzung. Einen breiten Überblick auf die Arbeit des KIT wirft nun das Fachmagazin Energy Technology aus dem Wiley-Verlag, das dem KIT eine Sonderausgabe mit 12 Fachartikeln widmet.

Das Karlsruher Institut für Technologie – die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft – verbindet Forschung, Lehre und Innovation und deckt ein breites Spektrum an Disziplinen ab. Das KIT-Zentrum Energie bündelt die Energieforschungsaktivitäten und fungiert als kompetenter Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Es umfasst 1300 Mitarbeiter, 60 Institute und ein Jahresbudget von rund 200 Millionen Euro. Damit bildet das KIT eines der größten Energieforschungsinstitute Europas. Kompetenzen in Ingenieur- und Naturwissenschaften, aber auch in Wirtschafts-, Geistes- und Sozialwissenschaften ermöglichen eine systemische Energieforschung. Die 12 Fachartikel umfassen Geothermie, Energiesysteme und Verbrennung, Materialforschung, Batterien und Lebenszyklusanalysen.

Mehr Information zum Zentrum Energie des KIT:
kit.edu/forschen/6717.php

Zur aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Energy Technology:
onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ente.v5.7/issuetoc

Bildunterschrift: Große Spiegel bündeln Sonnenlicht auf Flüssigmetallsysteme, um die regenerative Energie einzufangen. (Bild: Patrick Langer/KIT)


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Digitalisierung: Ein Tablet für Menschen mit Demenz

In einer alternden Gesellschaft werden neurologische Erkrankungen wie Demenz immer häufiger. Demenz bedeutet für den Erkrankten einen fortschreitenden Verlust körperlicher, geistiger und sozialer Fähigkeiten. Im vom BMBF geförderten Verbundprojekt I-CARE entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT unter anderem gemeinsam mit sozialen Einrichtungen eine Software für Tablet-PCs, die individuell Fähigkeiten aktiviert und fördert.

I-CARE soll die persönlichen Bedürfnisse und Kompetenzen von Menschen mit Demenz erfassen und ihre Lebensqualität verbessern. Man kann über die Software zum einen Videos und Fotos anschauen, Musik hören und verschiedene Rate- und Bewegungsspiele spielen. Zum anderen merkt sich das Programm, worauf der Nutzer positiv reagiert und was ihn aktiviert. „Das Tablet „lernt“ selbstständig in der Interaktion – also durch die Reaktionen des Nutzers auf bestimmte Inhalte. Emotionen erkennt das System unter anderem über Kameras, die Software dafür wurde vom Karlsruher Startup Videmo entwickelt“, sagt Ralf Mikut, der das Projekt mit Wolfgang Doneit am Institut für Angewandte Informatik des KIT bearbeitet. „Am KIT werten wir die erzielten Effekte bei den Nutzern aus. Um das System kontinuierlich zu verbessern, arbeiten wir eng mit den Menschen mit Demenz, ihren Angehörigen und Fachkräften zusammen“, so Mikut. Außerdem soll I-CARE den Pflegenden Inhalte empfehlen, über die sie auf Kranke zugehen können. Die praktische Erprobung der Tablets erfolgt derzeit bei der AWO Karlsruhe.

Mehr Information:
projekt-i-care.de/projektbeschreibung.html


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Energienetze: Strom, Gas und Wärme koppeln

Im Rahmen der Energiewende wird viel fluktuierende, erneuerbare Energie dezentral ins Stromnetz eingespeist. Idealerweise wird diese lokal genutzt und gespeichert, um den Ausbaubedarf an neuen Stromfernleitungen zu minimieren. Dies erfordert neue Konzepte der Nutzung, Umwandlung und Speicherung vor Ort in Städten und Gemeinden, also steuerbare Netzbetriebsmittel für die regionale Energieversorgung. Im BMWi-Projekt RegEnKibo haben das KIT und seine Partner nun den ersten Schritt dazu – die Bestandsaufnahme und Modellierung der Energienetze einer kleinen Stadt – erfolgreich abgeschlossen.

Die Stadt Kirchheimbolanden eignet sich sehr gut als Modellstandort, weil sie bei überschaubarer Größe über die verschiedensten Elemente einer modernen Energieinfrastruktur verfügt. Neben dem gut ausgebauten Strom- und Gasnetz sind zahlreiche Solaranlagen, Blockheizkraftwerke, ein Windpark und ein Gasspeicher lokal vorhanden. Der Stromverbrauch ist repräsentativ zwischen Haushalten, Gewerbe und Industrie aufgeteilt. „Mittlerweile werden die Energieströme der Stadt in Echtzeit gemessen und können mit dem erstellten Simulationsmodell verglichen werden“, erklärt Frank Graf vom Engler-Bunte-Institut des KIT. Im Modell, das auch eine PtG-Anlage zur Elektrolyse und Methanisierung beinhaltet, lassen sich nun die Möglichkeiten und Potenziale der Verzahnung aller Produzenten und Konsumenten ausloten. Anhand der realen Daten in Echtzeit kann in der nächsten Projektphase der regelungstechnische Algorithmus getestet werden, der die sogenannte Sektorenkopplung zwischen Strom- und Gasnetzen unter Einbezug von Wetterdaten und Verbraucherverhalten optimiert.
 
Mehr Information:
kit.edu/kit/pi_2015_101_strom-regional-erzeugen-nutzen-und-speichern.php


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Medizintechnik: Epilepsie früher erkennen und behandeln

Die am häufigsten vorkommende Epilepsieform bei Erwachsenen ist die Temporallappen-Epilepsie (mTLE). Verletzungen des Hirngewebes, zum Beispiel durch einen Schlaganfall oder einen Sturz, können sie nach Jahren auslösen. Da dann Medikamente kaum Wirkung zeigen, hilft oft nur noch ein schwerer Eingriff: die operative Entfernung des betroffenen Hirngewebes. Forscher des KIT und der Universität Freiburg haben jetzt Richtwerte für Gewebe-Eigenschaften entdeckt, die bei einer frühen Diagnose der mTLE helfen und so die Therapiemöglichkeiten verbessern könnten. Die Ergebnisse stellten sie nun im Online-Journal „eLife“ vor.

„Wir untersuchten mithilfe der Magnetresonanztomografie den Temporallappen und konnten zeigen, dass bei einer mTLE häufig eine Schädigung des Hirngewebes vorausging“, sagt Jan G. Korvink vom Institut für Mikrostrukturtechnik des KIT, einer der Betreuer der Forschungsarbeiten. Ein Teil der Auswertung führte Niels Schwaderlapp, Doktorand am KIT, durch: „Die Fließ-Richtung von Wassermolekülen lässt auf den Schweregrad der späteren Epilepsie schließen.“ Normalerweise bewegen sich die Moleküle im Gewebe entlang definierter Bahnen – vergleichbar einem Fluss. Je nachdem, wie stark das Gewebe zerstört ist, bewegen sie sich in alle Richtungen – wie im Meer. Diese Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung könnten in Zukunft helfen, Therapien zu entwickeln, die Epilepsie früher und zielgerichteter behandeln.

Mehr Information:
elifesciences.org/articles/25742

elifesciences.org/articles/29853


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Autonomes Fahren: Erste Strecke in Karlsruhe ausgewiesen

Wo konkret die erste Teststrecke für automatisiertes und vernetztes Fahren eingerichtet wird, hat nun das Konsortium „Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg“ unter Beteiligung des KIT beschlossen. Die rund 10 Kilometer lange erste Strecke beinhaltet Abschnitte auf einer Bundesstraße und in einem Wohngebiet in Karlsruhe. In den nächsten Monaten wird entlang der Strecke Messtechnik installiert, welche die Verkehrssituation analysiert.

Auf die Daten des stationären Systems können Nutzer des Testfeldes zurückgreifen, um eigene Systeme und autonome Fahrzeuge zu entwickeln. Die autonomen Fahrzeuge, die ab 2018 Zugang zum Testfeld haben, werden gemäß geltender Vorgaben immer einen Sicherheitsfahrer im Fahrzeug haben, der jederzeit eingreifen kann. Autonome Systeme werden im Testfeld also weiterentwickelt, sie handeln aber nicht frei und ohne Kontrolle. Das gesamte Streckennetz des Testfelds Autonomes Fahren Baden-Württemberg reicht in der letzten Ausbaustufe von urbanen Bereichen mit gemischtem Fahrzeug-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr über innerstädtische Tempo-30- und Tempo-50-Zonen, städtische Parkhäuser, Wohngebiete, Landes- und Bundesstraßen bis hin zu Autobahnabschnitten.

Gemeinnützige außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Sitz in Baden-Württemberg und ihre Partner können sich noch bis zum 15. September 2017 für die Forschung auf dem „Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg“ bewerben. Mehr Infos dazu unter: mwk.baden-wuerttemberg.de/de/service/ausschreibungen

Mehr Information:
fzi.de/aktuelles/news/detail/artikel/konsortium-entscheidet-sich-fuer-ersten-streckenabschnitt-in-karlsruher-oststadt

taf-bw.de


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Experte des Monats
Wolkenphysik: „Wolken beeinflussen das Klima auf vielschichtige Weise“, streicht Corinna Hoose vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT heraus. Je nachdem, ob die Wolke aus Eis oder Wasser, kleinen oder großen Tropfen besteht, schirmt sie die Sonnen- und Wärmestrahlung sehr unterschiedlich ab. „Ich möchte genau verstehen, wie Wolkentropfen und Eiskristalle auf kleiner Skala entstehen. Und so genauere Wettervorhersagen und Klimamodelle ermöglichen.“ Mehr Information: sek.kit.edu/kit_experten_hoose.php


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Gründer des Monats
Marktforschung: Webcam und Webbrowser öffnen den Weg ins virtuelle Eye-Tracking-Labor ganz ohne Labor und Spezial-Hardware – so die Idee des Startup Eyezag, einer Ausgründung des KIT. Zielgruppen lassen sich online leicht adressieren und die Medienwahrnehmung am Schreibtisch oder auf dem Sofa – natürlich mit dem Einverständnis des Probanden – authentisch aufzeichnen. Machine-Learning-Ansätze verbessern das System selbstlernend immer weiter. Ein erstes Anwendungsfeld hat die Technologie in der Marktforschung gefunden. Weitere Entwicklungen in der Interaktion, Diagnose und Assistenz sind möglich. Mehr Information: eyezag.de


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KIT.audio | Der Forschungspodcast
Lokal, global, nicht egal – Ausblicke auf die Stadt der Zukunft: Bereits heute leben rund 3,7 Milliarden Menschen in (teils Mega-)Städten, das ist die Hälfte der Weltbevölkerung. Auch in Deutschland prägt der Trend zur Stadt die Besiedlung, mitsamt seinen Herausforderungen: Wasser- und Energieversorgung, saubere Luft, Arbeit, Wohnraum, Verkehr und Ressourcenmanagement, aber auch Sicherheit, soziales Miteinander, demografischer Wandel und Zuwanderung sind Handlungsfelder, auf denen sich die Zukunftsfähigkeit städtischer Regionen erweist. Wissenschaftler befassen sich am KIT mit ihrer Erforschung und nachhaltigen Gestaltung. Podcaster Philipp Eins hat einige getroffen – und gefragt, wie das Leben in der Stadt auch in Zukunft lebenswert bleiben kann.

KIT.audio ist der Forschungspodcast des Karlsruher Instituts für Technologie. Monatlich erkundet es ein aktuell drängendes Forschungsthema. Die eingefangenen O-Töne, Geräuschkulissen und Sounds verweben sie in der Art eines Features zu intensiven Hörstücken von etwa 30 Minuten Dauer.

Mehr zum Podcast KIT.audio auf kit.edu/audio.


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Tipps und Termine
Science Slam: Meine Forschung am Toten Meer
und Vorträge zur Forschung im Nahen Osten

12. September 2017, Halle (Saale), mitveranstaltet vom KIT
Themen: Wasserverfügbarkeit, Klimawandel, Einsturzlöcher
deserve-vi.net/index.php/all-news/81-das-tote-meer-umweltforschung-am-rand-der-extreme

Science Camp Geothermie in den Sommerferien 2017
03. bis 08. September 2017, Karlsruhe
Themen: Geothermiekraftwerk, Feriencamp, Filmemachen
fokusenergie.net/de/veranstaltungen/veranstaltungsarchiv.php/veranstaltung/1551/science-camp-geothermie-in-den-sommerferien-2017
 
International Conference on Hydrogen Safety (ICHS 2017)
11. bis 13. September, Hamburg, Co-organisiert vom KIT
Themen: Best Practise, Standardisierung, Märkte
hysafe.info/ichs2017/

Messe WORLD OF ENERGY SOLUTIONS 2017
Das KIT stellt das Modell des autonomen Busbetriebshof vor.
9. bis 11. Oktober, Stuttgart, Halle 1, Stand 1E19
world-of-energy-solutions.de/messe/profil.html


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Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verbindet seine drei Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation zu einer Mission. Mit rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 25 000 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. 

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

 
 
Kontakt:


Monika Landgraf
Leiterin Gesamtkommunikation
Pressesprecherin

Kosta Schinarakis
Themenscout

Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-41956
Fax: +49 721 608-43658
E-Mail: schinarakis@kit.edu

 
 
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