Dr. Gernot Liedtke: PKW-Maut und Haushaltseinkommen

  • Datum: 31.10.2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

ein kontroverses Thema der laufenden Koalitionsverhandlungen ist die Frage nach der Pkw-Maut. Neben den EU-rechtlichen Fragen steht auch in der Diskussion, wie sich die verschiedenen Maut-Szenarien und denkbare steuerliche Kompensationen konkret auf die deutschen Haushalte auswirken. Zu dieser Frage forscht am KIT der Wirtschaftswissenschaftler Gernot Liedtke, der dazu mit zwei Co-Autoren vor kurzem im Fachmagazin „Case Studies on Transport Policy“ eine Studie veröffentlichte (10.1016/j.cstp.2013.08.001).

„In der Maut-Frage interessierte uns insbesondere die finanziellen Auswirkungen und Verteilungseffekte basierend auf dem konkreten Fahrverhalten der Haushalte“, so Liedtke. Dazu wurden fünf Klassen an Haushalten mit unterschiedlichem Pro-Kopf-Nettoeinkommen verglichen. Die vier betrachteten Mautszenarien unterschieden sich in der Abrechnung der Maut (Zeit-. bzw. Strecken-basiert) und der möglichen Kompensation über die KFZ- und Mineralölsteuer.

Von einer Vignetten-Maut samt steuerlichen Kompensationen würden vor allem besser verdienende Singles und Paar-Haushalte profitieren, so Liedtke. Eine kilometerabhängige Autobahn-Maut mit Kompensation in Form einer Reduzierung der Kfz-Steuer dagegen hätte umgekehrte Verteilungswirkungen: Von ihr könnten einkommensschwache Haushalte sowie Haushalte mit Kindern sogar leicht profitieren. Dies liegt unter anderem daran, dass Familien im Schnitt weniger häufig Autobahn fahren als Kinderlose.

Bei einer Vignettenlösung wäre in jedem Fall eine Reform der Kfz-Steuer angebracht; langfristig solle daher eine kilometerabhängige Maut angestrebt werden. „Diese hätte eine bessere Steuerungswirkung hinsichtlich Staus, erlaubt langfristige Substanzerhaltung und hat zudem Verteilungswirkungen zugunsten von einkommensschwachen Haushalten“, sagt Liedtke.

Für weitere Informationen stellt die Abteilung Presse gern den Kontakt zu PD Dr. Gernot Liedtke her. Bitte wenden Sie sich an Kosta Schinarakis, Tel. 0721 608 41956, schinarakis∂kit.edu oder an das Sekretariat der Abteilung Presse, Tel. 0721- 608 47414, E-Mail an presse∂kit.edu.

 

Im Portal „KIT-Experten“ finden weitere Ansprechpartner zu Highlights der KIT-Forschung und tagesaktuellen Themen:

http://www.pkm.kit.edu/kit_experten.

 

Freundliche Grüße

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Presse, Kommunikation und Marketing

Presse

 

Monika Landgraf

Pressesprecherin

 

Kaiserstraße 12, Gebäude 10.11, Raum 008.3

76131 Karlsruhe

Telefon: +49 721 608-47414

Fax: +49 721 608-43658

E-Mail: monika.landgraf∂kit.edu

www.kit.edu

 

Als zertifizierte Universität und Großforschungseinrichtung fördert und praktiziert das KIT die Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Familie.

KIT - Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft