Prof. Stefan Scherer: Der Tatort als Gesellschaftsroman

  • Datum: 12.06.2013
  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    für den Mord zum Sonntag zieht er regelmäßig Millionen von Zuschauern vor die Bildschirme: Der „Tatort“ ist die älteste und eine der beliebtesten Krimireihen im deutschen Fernsehen. Das Erfolgsrezept: „Der Tatort ist der wahre Gesellschaftsroman der Bundesrepublik Deutschland. Seine föderalistische Struktur macht ihn einzigartig: Jeder Sender der ARD steuert eine oder mehrere Serien bei, die regional geprägt sind“, sagt Stefan Scherer, Professor für Neuere Deutsche Literatur am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). „So werden immer wieder neue Konzepte eingeführt, die Mentalität und Lebensstil der jeweiligen Zeit und Region widerspiegeln.“

     

    Der KIT-Experte ist einer der führenden Tatort-Forscher Deutschlands. Gemeinsam mit Professorin Claudia Stockinger und Dr. Christian Hißnauer von der Universität Göttingen untersucht er, wie die Reihe soziale Entwicklungen und regionale Lebensverhältnisse widerspiegelt. Die literaturwissenschaftlichen Ermittler interessieren sich dabei unter anderem für statistische Kriterien wie Ermittlungszeit, Opferwahl und Rauminszenierung – rund 500 Folgen landeten bislang auf ihrem „Seziertisch“. Eine Folge in allen Kategorien zu bearbeiten, dauere etwa acht Stunden, so Stefan Scherer. Ein Ergebnis: „Seit dem Tatort-Start in den 1970er-Jahren ist die Reihe deutlich vielfältiger geworden: Heute gleicht die Bildästhetik vieler Folgen der eines Spielfilms. Die Ermittlerinnen und Ermittler werden immer individueller, sie sind in ihr Milieu eingebunden und auch ihr Privatleben wird thematisiert.“

     

    Themen und Ergebnisse der Tatort-Forschung stehen im Mittelpunkt der internationalen Tagung „Zwischen Serie und Werk: Die ARD-Reihe Tatort im fernseh- und gesellschaftlichen Kontext“, die vom 20.-22. Juni 2013 an der Universität Göttingen stattfindet.

     

    Tagungsprogramm: http://serialitaet.uni-goettingen.de/documents/Tatort_Program.pdf

     

    Für weitere Informationen stellt die Abteilung Presse gern den Kontakt zu Professor Stefan Scherer her. Bitte wenden Sie sich an Margarete Lehné, Tel. 0721 608-48121, E-Mail: margarete.lehne@kit.edu oder an das Sekretariat der Abteilung Presse, Tel. 0721 608-47414, E-Mail: presse@kit.edu.

     

    Im Portal „KIT-Experten“ finden Sie Informationen zur Arbeit von Professor Scherer und weiteren Ansprechpartnern zu Highlights der KIT-Forschung und tagesaktuellen Themen: http://www.pkm.kit.edu/kit_experten_scherer.php bzw. http://www.pkm.kit.edu/kit_experten.

     

    Freundliche Grüße

    Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

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