Dr. Karl-Friedrich Ziegahn: Bioökonomie-Strategie der Bundesregierung

  • Datum: 19.07.2013
  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    die Bundesregierung will die biobasierte Wirtschaft in Deutschland stärken und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen vermindern. Die Politikstrategie Bioökonomie hat die Bundesregierung in dieser Woche beschlossen. „Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) begrüßt diese Strategie und die Betonung der Bedeutung der Entwicklungen im Bereich der Bioökonomie“, sagt der Vizepräsident des KIT, Dr. Peter Fritz. „Das KIT ist mit der bioliq®-Pilotanlage Vorreiter in der Erforschung und technologischen Umsetzung von Verfahren zur stofflichen und energetischen Nutzung nachwachsender Rohstoffe.“

     

    Mit dem bioliq®-Prozess ist es möglich, aus biogenen Reststoffen verschiedener Art hochwertige synthetische Kraftstoffe aller Art, aber auch chemische Grundstoffe für die Industrie herzustellen. „Mit diesem Verfahren stehen wir nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelherstellung, da hier Ausgangsstoffe verwendet werden, die in der Land- und Forstwirtschaft als Begleitstoffe anfallen, wie etwa Stroh oder Restholz. Deren Energiegehalt ist bei konventionellen Verfahren für eine großtechnische Nutzung zu gering, aber mit bioliq® als entscheidender Innovation können wir diese Biomassen in hochwertige Produkte umwandeln“, betont Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, Chief Science Officer des KIT und Sprecher der Bioenergieforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft. Damit entfiele auch ein häufig verwendetes Argument gegen die Nutzung nachwachsender Rohstoffe, deren Produktion zur Nahrungsmittelknappheit beitragen würde.

     

    Ein großer Vorteil des bioliq®-Verfahrens ist die Variationsmöglichkeit bei den Produkten. So lassen sich die in ersten Prozess-Stufen gewonnen chemischen Grundbausteine im letzten Prozessschritt gezielt zu maßgeschneiderten Energieträgern, Designerkraftstoffen oder Kraftstoffkomponenten zusammensetzen. Je nach Syntheseweg kann dabei Diesel oder Benzin erzeugt werden. „Ziel ist es, leistungsfähige, emissionsarme und motorenverträgliche Kraftstoffe zu erzeugen“,so Ziegahn.

     

    Die Konzeption und der Bau der bioliq®-Pilotanlage als international einzigartige und breit nutzbare Forschungs- und Versuchseinrichtung mit einem Investitionsvolumen von rund 64 Millionen Euro wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR), sowie durch das Land Baden-Württemberg und die Europäische Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) gefördert.

     

     
    Nähere Informationen zu bioliq® finden Sie unter: http://www.kit.edu/besuchen/pi_2013_12692.php

     

    Für weitere Informationen stellt die Abteilung Presse gern den Kontakt zu Dr. Karl-Friedrich Ziegahn her. Bitte wenden Sie sich an presse@kit.edu oder an Tel: 0721 608 47414.

     

    Freundliche Grüße
    Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

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