Frank Scholze: Start der Deutschen Digitalen Bibliothek

  • Datum: 27.11.2012

Start der Deutschen Digitalen Bibliothek

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

am morgigen Mittwoch, 28. November 2012, geht die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) online: Ab 11 Uhr wird die Website in einer Betaversion freigeschaltet. Als zentrales nationales Portal vernetzt die DDB digitale Angebote der Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen vom heimischen Computer aus auf Bücher, Bilder, Filme und Noten zugreifen können. Die KIT-Bibliothek und die Archive des KIT bringen ihre Bestände über den Südwestdeutschen Bibliotheksverbund Baden-Württemberg in die DDB ein.

 

Der Direktor der KIT-Bibliothek, Frank Scholze, begrüßt das Projekt DDB. "Die Institution lenkt den Blick der Öffentlichkeit auf die Notwendigkeit, auch Informationen aus der Wissenschaft in digitaler Form verfügbar zu machen und langfristig zu sichern." Daher berührt das Anliegen der DDB auch das Thema Open Access, das heißt den freien Zugang zu wissenschaftlicher Literatur im Internet, wie Scholze erklärt. Allerdings sei die DDB vor allem als Schaufenster des kulturellen Erbes in Deutschland konzipiert. "Eine technisch orientierte Wissenschaftseinrichtung wie das KIT hat daher nicht so viel an Inhalten beizusteuern wie Universitäten mit reichen Altbeständen, beispielsweise mittelalterlichen Handschriften".

 

Zunächst wird sich das kostenfreie Angebot der DDB auf gemeinfreie Werke beschränken, die keinem Urheberrecht (mehr) unterliegen, wie Dr. Ralf Schneider erläutert, Geschäftsführer des Centre of Digital Tradition, einer Kooperation des KIT, des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) und der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG), das am ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale des KIT angesiedelt ist. Was neuere Werke betreffe, gelte es zunächst, geeignete rechtliche und wirtschaftliche Strukturen zu schaffen, um den Schutz der Rechteinhaber mit dem Zugang für die Gesellschaft zu vereinbaren und damit eine langfristige Nutzung zu gewährleisten. Das Angebot werde jedoch bereits jetzt eine Erleichterung für das Recherchieren darstellen, sagt Schneider. Ein nachhaltiger, dauerhafter Erfolg eines solchen Portals hänge allerdings stark davon ab, inwieweit die einzelnen Gedächtnisinstitutionen, die die DDB mit dem eigentlichen Inhalt belieferten, ihre Dateien systematisch gegen Überalterung und Datenverlust schützten. Daher sei die Entwicklung von Standards für ein zuverlässiges Preservation Management eine der wesentlichen Herausforderungen für die Zukunft.

 

Das Centre of Digital Tradition unter der Leitung von Professorin Caroline Y. Robertson-von Trotha befasst sich vor allem mit Fragen der Langzeiterhaltung von komplexen digitalen Objekten in Forschung und Kunst. Außerdem unterstützt es gedächtniserhaltende Einrichtungen wie Bibliotheken, Archive und Museen dabei, Probleme der digitalen Überlieferung zu bewältigen. "Derzeit werden viele digitale Objekte erzeugt - aber deren langfristiger Erhaltung für künftige Generationen wird noch zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet", berichtet Dr. Ralf Schneider. Wenn die Daten nicht immer wieder auf aktuelle Speichermedien mit aktuellen Betriebssystemen und Programmen übertragen würden, könnten sie für die Nachwelt verloren gehen. "Damit die Inhalte der DDB langfristig zugänglich bleiben, sind alle dazu beitragenden Institutionen gefordert, eine vertrauenswürdige digitale Langzeitarchivierung für ihre Daten zu gewährleisten." Die DDB fördere den öffentlichen Diskurs über dieses wichtige Thema und bilde dabei einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Schaffung eines digitalen Kultur- und Wissenschaftsraums.

 

Technischer Betreiber der DDB ist das am Campus Nord des KIT ansässige FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur. Als solcher ist FIZ Karlsruhe für die gesamte IT-Infrastruktur der DDB zuständig. Diese umfasst nicht nur das öffentlich sichtbare Portal, sondern auch Systeme zur Aufbereitung beziehungsweise zur sogenannten Normalisierung der Daten sowie zur Vernetzung der Partner. Die DDB läuft auf zwei redundant ausgelegten System-Strängen in räumlich getrennten Rechenzentren, um den hohen Ansprüchen an Performanz und Verfügbarkeit gerecht zu werden. Während der erste Strang im hauseigenen Rechenzentrum des FIZ steht, befindet sich der zweite Strang, der sich im Bedarfsfall zuschalten lässt - etwa bei hoher Frequentierung der Website - im Steinbuch Centre for Computing (SCC) des KIT.

 

Zur Deutschen Digitalen Bibliothek: http://www.deutsche-digitale-bibliothek.de

 

Für weitere Fragen stehen Frank Scholze und Dr. Ralf Schneider zur Verfügung. Die Kontakte stellt die Abteilung Presse gern her. Sie erreichen uns telefonisch unter 0721 608-48121 oder per E-Mail an margarete.lehne∂kit.edu

 

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Freundliche Grüße

 

 

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