„Katastrophale Auswirkungen im gesamten östlichen Mittelmeer möglich“ – KIT-Seismologe Joachim Ritter zur aktuellen Lage um das durch Erdbeben erschütterte Santorini

  • Autor:

    Stefan Fuchs

     

  • Datum: 11.02.2025
  • Tausende kleine Erdstöße schrecken seit Ende Januar im Minutentakt Einwohner und Touristen auf Santorini. Fluchtartig haben die Menschen begonnen, die 120 km nördlich von Kreta gelegene Insel zu verlassen. Die Regierung in Athen hat den Ausnahmezustand ausgerufen. Santorini blickt auf eine lange Geschichte vulkanischer Katastrophen zurück. Es liegt in einer sogenannten Subduktionszone. Hier stößt die afrikanische auf die eurasische Platte. Gleich drei Krater bilden ein Vulkansystem um Santorini. Vor 3600 Jahren erschütterte dort eine gewaltige Eruption das gesamte Mittelmeer und löschte die minoische Kultur aus. 1956 löste ein starkes Seebeben einen Tsunami mit Wellenhöhen bis zu 22 Metern aus, der weite Teile der Ägäis heimsuchte. Seismologen befürchten, die intensiven Erdbebenschwärme, könnten die zwischen Santorini und der Nachbarinsel Amorgos liegenden Unterwasser-Vulkane zum Leben erwecken. Dabei ist nach wie vor unklar, ob eine Plattenverschiebung die heftigen seismischen Aktivitäten ausgelöst hat oder ob es Vorboten eines Ausbruchs des Kolumbo Vulkans sind, der 7 km nordöstlich, wenige Meter unter der Meeresoberfläche schlummert.
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