Brecht-Experte des KIT liefert Grundlage für den Film „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“

  • Autor:

    Sandra Wiebe

  • Datum: 04.10.2018
  • „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“ – in der 1928 uraufgeführten „Dreigroschenoper“ thematisiert Bertolt Brecht die Verrohung der Menschen in der Weimarer Republik. Trotz seiner Gesellschaftskritik, feierte das Theaterstück mit Musik einen einmaligen Erfolg. Der Stoff von vor 90 Jahren ist auch heute noch aktuell: Im September lief „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ in den deutschen Kinos an. Der Film erzählt das Scheitern Brechts, sein Theaterstück in der Unterhaltungsindustrie als Film durchzusetzen. Er basiert auf der Dokumentation der „Arbeitsstelle Bertolt Brecht“ (ABB) am KIT zum gesamten Dreigroschenstoff. Darüber hinaus hat Jan Knopf, Professor am Institut für Germanistik des KIT und Leiter der ABB, zusammen mit dem Regisseur und Drehbuchautor ein Exposé zum Film erarbeitet; dieses ist Teil des Buches „Bertolt Brechts Erfolgsmarke. Dreigroschen für Fressen & Moral“ von Knopf: „In meinem Buch erzähle ich die dornenreiche wie ruhmgekrönte Geschichte, die zu Brechts Erfolg führte. Dabei habe ich unbekannte Dokumente wie die Urfassung des Schlüsselstücks der Weimarer Republik, Brechts ‚Mann ist Mann‘, einbezogen.“

    Die damalige Universität Karlsruhe (TH) gründete 1989 zusammen mit der Stadt Karlsruhe die ABB, die zu einer der weltweit wichtigsten Anlaufstellen der Brecht-Forschung gehört. Inzwischen verwaltet das KIT die umfangreiche Materialsammlung über das Leben und das Werk des Schriftstellers. Weitere Informationen zur ABB und zum Buch Knopfs unter http://abb.litwiss.kit.edu. (swi)

     

    KIT bringt seine Kompetenzen im Bereich Klima und Umwelt nach China

    Viele chinesische Städte sind von verschmutztem Wasser, Boden und schlechter Luft geplagt. Karlsruher Forscherinnen und Forscher wollen dabei helfen, die Situation zu verbessern. Deshalb wird das KIT gemeinsam mit dem Jiangsu Industrial Technology Research Institute (JITRI) und der Nanjing University of Science and Technology (NJUST) in der Provinz Jiangsu ein Kompetenzzentrum für Umwelttechnologie errichten. „Dort sollen Wissenschaftler und Unternehmen aus Baden-Württemberg und Jiangsu kooperieren, um zusammen Probleme aus dem Umweltschutz zu identifizieren und Lösungen zu erarbeiten oder direkt bereitzustellen“, sagt Stefan Norra vom Institut für Angewandte Geowissenschaften und wissenschaftlicher Projektleiter. „Neben gemeinsamen Studien- und Lehrgängen für Studierende, wollen wir außerdem Weiterbildungen speziell für chinesische Firmen für Umwelttechnologien wie Bodensanierung, Trinkwasseraufbereitung oder Abgasreinigung anbieten.“ Eine entsprechende Absichtserklärung haben jetzt der Vizepräsident für Innovation und Internationales des KIT, Thomas Hirth, und der Vizepräsident der NJUST, Xi Zhanwen, unterzeichnet. (swi)