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KIT.kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 06/2024)
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Sehr geehrte Journalistin, sehr geehrter Journalist,
heute erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der monatlichen Pressenachrichten aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Wir wollen Sie in kompakter Form über spannende Forschungsthemen informieren und freuen uns, wenn passende Nachrichten für Ihre redaktionelle Berichterstattung dabei sind. Gerne vermitteln wir Ihnen für weitere Informationen auch passende Ansprechpersonen. Über einen Beleg Ihrer Berichterstattung freuen wir uns.
Freundliche Grüße
Ihr Presseservice des KIT
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Klimaschutz: Wasser für trockene Moore
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Moore binden Kohlenstoff und können dabei helfen, den Klimawandel zu bremsen. Als Folge von Dürreperioden trocknen sie jedoch immer mehr aus, zersetzen sich und geben so stattdessen klimaschädliches CO₂ an die Atmosphäre ab. Forschende des KIT testen nun in einem Forschungsprojekt am Natur- und Landschaftsschutzgebiet Rastatter Bruch, ob sie das Austrocknen mit einem Probestau eines Entwässerungsgrabens verhindern können.
„Gemeinsam mit den Stadtwerken Rastatt haben wir große Sandsäcke platziert, um das Wasser im Moor zu halten“, sagt Dr. Christian Damm vom Institut für Geographie und Geoökologie des KIT. Nachdem mehrere trockene Sommer dem Moorgebiet zugesetzt hätten, sei das regenreiche Winterhalbjahr günstig gewesen, um das Wasser in der Landschaft zu halten. Erste Erfolge zeigten sich bereits nach wenigen Stunden – der Wasserstand sank nicht weiter ab. „Aufgrund der Regenmengen der letzten Wochen mussten wir den Wall sogar erhöhen. Denn jeder Zentimeter Wasser zählt und vergrößert die begünstigte Moorfläche“, so Damm. Die Forschenden wollen zeigen, dass die Maßnahme gut umsetzbar ist, und hoffen, dass die Wasserwirtschaft sie künftig auch an vielen Stellen einsetzt. Langfristig müssen die Sandsäcke durch beständigere Konstruktionen ersetzt werden, aber: „Ein Sandsack hält einige Jahre, ist billig und flexibel – die klassischen Betonbauwerke sind teuer und aufwendig. Wir müssen schnell und flächendeckend reagieren. Deshalb müssen wir künftig viel innovativer denken und endlich effizient handeln“, appelliert der Wissenschaftler. Nur viel Wasser könne das Austrocknen der Moore verhindern, den Landschaftswasserhaushalt als größten Wasserspeicher sanieren und damit Pflanzen und Tiere erhalten. (swi)
Weitere Informationen:
ifgg.kit.edu/forschung_3317.php
Bildunterschrift: Um das Gebiet vor dem Austrocknen zu bewahren, verschließen Forschende des KIT einen Entwässerungsgraben des Niedermoors Rastatter Bruch. (Foto: Christian Damm, KIT)
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Medizintechnik: Strahlungsfreies Diagnoseverfahren für Brustkrebs
Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten weltweit. Im Jahr 2020 erkrankten 2,3 Millionen Frauen an Brustkrebs, 700 000 starben an den Folgen. In Deutschland kommt es laut der Deutschen Krebshilfe jährlich zu rund 70 000 Neuerkrankungen. Im Projekt QUSTom (Quantitative Ultrasound Stochastic Tomography) will ein internationales Forschungsteam im Rahmen eines vom European Innovation Council geförderten Projekts ein neues bildgebendes Verfahren zur strahlungsfreien Diagnose von Brustkrebs entwickeln, das auf Ultraschall und Supercomputing basiert. Am vom Barcelona Supercomputing Center koordinierten Projekt ist auch das KIT beteiligt.
„Die Zusammenarbeit in QUSTom läuft seit rund zwei Jahren und mündet nun in eine klinische Studie am Universitätskrankenhaus Vall d'Hebron in Barcelona“, erläutert Dr. Nicole Ruiter vom Institut für Prozessdatenverarbeitung und Elektronik des KIT. „Am KIT haben wir das 3-D-Ultraschall-Computertomografie-Gerät mit der gesamten Hard- und Software zur Datenaufnahme entwickelt und uns an der Genehmigung der Studie beteiligt. Nun übernehmen wir die technische Betreuung der klinischen Studie.“ Der halbkugelförmige Messkopf enthält 2 304 Ultraschallköpfe, die das Brustgewebe scannen. Um aus diesen Daten ein 3-D-Bild von so hoher Qualität zu rekonstruieren, dass pathologische Veränderungen erkennbar werden, sind leistungsfähige Supercomputer notwendig. „Mit der neuen Technologie kann die derzeit übliche Röntgenuntersuchung der Brust durch ein strahlungsfreies Verfahren ergänzt und möglicherweise künftig ersetzt werden“, so Ruiter. (jho)
Weitere Informationen:
qustom-project.eu/
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Zellbiologie: Was den Pilz zur Jagd treibt
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCRs) bilden wichtige Zielstrukturen für viele hochwirksame Arzneimittel: Sie leiten Signale von außerhalb der Zelle ins Zellinnere weiter und lösen nachgeschaltete Prozesse aus. Üblicherweise befinden sie sich an der Zelloberfläche in der Plasmamembran, welche die Zelle gegenüber ihrer Umgebung abgrenzt. In einem räuberischen Pilz haben Forschende am KIT nun einen GPCR identifiziert, der sich sowohl an der Oberfläche als auch an den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, befindet, wo er die Zellatmung steigert. Über ihre Erkenntnisse, die das Verständnis der zellbiologischen Wege und molekularen Wirkmechanismen dieser wichtigen Klasse von Rezeptoren fördern, berichten die Forschenden in der Fachzeitschrift Nature Microbiology.
Das Team um Professor Reinhard Fischer vom Institut für Angewandte Biowissenschaften des KIT untersuchte GPCRs in Arthrobotrys flagrans, einem Pilz, der bei Nahrungsmangel Fadenwürmer fängt und frisst. Wie die Forschenden feststellten, weist ein bestimmter GPCR bei A. flagrans eine doppelte Lokalisierung und Funktion auf: An der Plasmamembran bereitet er die Jagd nach Fadenwürmern vor, in den Mitochondrien stimuliert er die Atmung. Diese duale Lokalisierung eines GPCRs ähnelt der des Cannabinoidrezeptors 1 (CB1) beim Menschen, wo CB1 allerdings die Atmung verringert. Die Entdeckung der dualen Funktion in einem einfach zugänglichen Modellsystem ermöglicht nun weitere grundlegende Untersuchungen, die auch zum Verständnis des menschlichen CB1-Rezeptors beitragen können. (or)
Weitere Informationen:
nature.com/articles/s41564-024-01731-9
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Gesundheit: Aktuelle Ausgabe von lookKIT
Ein Leben lang gesund bleiben – das wünscht sich jeder. Doch wie sieht die Gesundheitsversorgung der Zukunft aus? Forschende des KIT entwickeln innovative Methoden und Technologien, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Die neue Ausgabe des Forschungsmagazins lookKIT stellt das KIT-Zentrum Health Technologies (HealthTech) vor. Außerdem zeigt sie, wie die Arbeitsgruppe um Dr. Axel Loewe die Herzfunktion realitätsgetreu im Computermodell abbildet, um den Ursprungsort von Extrasystolen genau zu lokalisieren. Wie wichtig Bewegung für die Gesundheit vom Kindes- bis ins Seniorenalter ist, erklären Dr. Claudia Niessner und Dr. Janina Krell-Rösch. Zudem gibt das Magazin einen Einblick in das interdisziplinäre Projekt „JuBot“. Hier entwickeln Forschende des KIT humanoide Assistenzroboter und anziehbare Exoskelette für den Einsatz in Pflegeheimen. (lkr)
Zur aktuellen Ausgabe von lookKIT:
sts.kit.edu/lookkit_magazin.php
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Rückbau: Der begrenzte Lebenszyklus kerntechnischer Anlagen und der politisch beschlossene Ausstieg aus der Kernenergie erfordern Fachleute: „Eine ausreichende Anzahl exzellent ausgebildeter Ingenieurinnen und Ingenieure für den Rückbau sowie die Zwischen- und Endlagerung wird für die Wirtschaft, aber auch insbesondere für den Schutz der Umwelt, zwingend erforderlich sein“, sagt Professor Sascha Gentes, Leiter der Abteilung Rückbau am Institut für Technologie und Management im Baubetrieb (TMB) des KIT. Um dem gerecht zu werden, bietet das TMB für angehende Ingenieurinnen und -ingenieure den einmaligen Studienschwerpunkt „Rückbau kerntechnischer Anlagen“ an. Ziel ist es, am KIT ein führendes wissenschaftliches und technisches Kompetenzteam aufzubauen. Ein Forschungsschwerpunkt von Gentes ist die Entwicklung praxisbezogener neuer Rückbautechnologien sowie ihre großmaßstäbliche Erprobung. Die Pilotprojekte umfassen unter anderem Grundlagenversuche zur Betonbearbeitung, Digitalisierung und Fernhantierung der einzelnen Prozesse und Verfahren, die im Rückbau notwendig sind. (ljo)
Weitere Informationen:
sts.kit.edu/expertinnen-und-experten-des-kit_gentes.php
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Umweltfreundliche Wiederverwertung von Beton: Der weltweit hohe Bedarf lässt den Rohstoff Beton immer knapper werden. Er wird in der Regel nach dem Abriss gebrochen und gesiebt. Für das dabei anfallende Material existiert bisher noch keine gezielte Wiederverwertung. Rement, eine junge Ausgründung aus dem KIT, hat eine Technologie entwickelt, mit der aus Abbruchbeton und CO₂ wieder einsetzbarer Sand und Calciumcarbonat gewonnen werden kann. Das Team hat das innovative Recyclingverfahren bereits erfolgreich im Labor getestet. Ziel ist es nun, die Anlagen Baustoffrecycling-Unternehmen und Zementproduzenten zur Verfügung zu stellen, damit diese Beton hochwertig recyceln und CO₂ einspeichern können. Beim Gründerpitch des NEULAND Innovationstags 2024 konnte Rement überzeugen und wurde mit dem 1. Platz und dem Publikumspreis ausgezeichnet. (sas)
Weitere Informationen:
rement.tech/
Rement im Gespräch mit der KIT-Gründerschmiede:
kit-gruenderschmiede.de/gruendung-des-monats-rement/
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Aktuelle Presseinformationen
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Dienstag, 2. Juli, bis Samstag, 6. Juli 2024, Karlsruhe
Real:labor Festival
Ob Roboter in der Pflege, autonome Fahrzeuge im Straßenverkehr oder eine nachhaltigere Stadtgestaltung: Die Reallabore des KIT bringen Wissenschaft und Gesellschaft zusammen, um gemeinsam Zukunft zu erproben und zu gestalten. Was die Reallaborforschung ausmacht und wie man sich beteiligen kann, können Interessierte beim Real:labor Festival in Workshops, Vorträgen und bei Mitmachangeboten selbst erleben. Ort: Kronenplatz beim TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum, Kaiserstraße 93, 76133 Karlsruhe.
triangel.space/reallabor-festival/
Mittwoch, 10. Juli 2024, 12:30 Uhr, Karlsruhe
BRAIN BITES | Was haben Regenwürmer mit Hochwasser zu tun?
Die Vortragsreihe BRAIN BITES versorgt Interessierte mit einem „Happen Inspiration“ zur Mittagspause. Nach einem Impulsvortrag bietet das Format Platz für Fragen und Austausch. In der nächsten Ausgabe spricht Professor Erwin Zehe vom Institut für Wasser und Gewässerentwicklung des KIT darüber, wie Regenwürmer durch ihre Gangsysteme die Entstehung von Hochwasser und den Transport sowie den Abbau von Pestiziden im Boden beeinflussen. Ort: TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum, Kaiserstraße 93, 76133 Karlsruhe.
kit.edu/kit/veranstaltungskalender.php/event/53304
Mittwoch, 17. Juli 2024, 14:30 bis 21:30 Uhr, Karlsruhe
Tagung „Was heißt hier ‚Nie wieder‘?“
Ein Blick auf die deutschen Hochschulen im 20. Jahrhundert zeigt, dass Extremismus nicht nur in Politik und Gesellschaft, sondern auch in der Wissenschaft Raum finden kann. Die Hinwendung des Karlsruher Informatik-Pioniers Karl Steinbuch zum Rechtsextremismus ist ein Beispiel dafür. Das KIT hat sich von Steinbuchs politischer Haltung distanziert und das nach ihm benannte Informationstechnologie-Zentrum in „Scientific Computing Center“ umbenannt. Vor diesem Hintergrund veranstaltet das KIT eine Tagung zur Frage „Was heißt hier ‚Nie wieder‘?“. Zur Abendveranstaltung mit Keynote und Diskussionsrunde ab 19:00 Uhr ist die Öffentlichkeit eingeladen. Eine Anmeldung ist notwendig. Ort: InformatiKOM am Campus Süd des KIT, Gebäude 50.19, Adenauerring 12, 76131 Karlsruhe.
cse.kit.edu/washeißthierniewieder.php
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Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.
Kontakt:
Margarete Lehné
Pressesprecherin (kommissarisch)
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-41157
E-Mail: margarete.lehne@kit.edu
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