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KIT.kompakt - monatliche Pressenachrichten (Ausgabe 05/2023)
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Sehr geehrte Journalistin, sehr geehrter Journalist,
heute erhalten Sie die aktuelle Ausgabe der monatlichen Pressenachrichten aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Wir wollen Sie in kompakter Form über spannende Forschungsthemen informieren und freuen uns, wenn passende Nachrichten für Ihre redaktionelle Berichterstattung dabei sind. Gerne vermitteln wir Ihnen für weitere Informationen auch passende Ansprechpersonen. Über einen Beleg Ihrer Berichterstattung freuen wir uns.
Freundliche Grüße
Ihr Presseservice des KIT
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Atmosphärenforschung: Infrastruktur als Werkzeug gegen den Klimawandel
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Um Klimawandel und Luftverschmutzung besser zu verstehen, benötigt es ausreichend Daten über kurzlebige atmosphärische Bestandteile wie Aerosole, Wolken oder Spurengase. Diese Daten liefert die Forschungsinfrastruktur ACTRIS (steht für: Aerosol, Clouds and Trace Gases Research Infrastructure), an der auch das KIT beteiligt ist. Dadurch sind zuverlässige Vorhersagen wie kurzfristige Wetter- und Gesundheitswarnungen oder Prognosen zu den langfristigen Auswirkungen des Klimawandels möglich. Die Europäische Kommission hat ACTRIS nun mit der Anerkennung als europäische Forschungsinfrastruktur für die Atmosphärenforschung den ERIC-Status verliehen. Dieser gibt ACTRIS eine stabile rechtliche Struktur, die den länderübergreifenden Betrieb langfristig ermöglicht.
„Am KIT erfassen wir mit bereits etablierter Infrastruktur wie Infrarot- und Laserradar-Systemen, also bodengebundener Fernerkundung, Datensätze für Spurengase, Aerosole und Wolken über längere Zeiträume. Außerdem untersuchen wir Prozesse der Wolkenbildung mit der Atmosphärensimulationskammer AIDA und der mobilen Plattform KIT-Cube“, sagt Dr. Ottmar Möhler vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT. „Mit dem ERIC-Status können wir die bestehende Infrastruktur als Bestandteil von ACTRIS weiter ausbauen und langfristig betreiben.“ Außerdem ermögliche er, ein neues europäisches Zentrum am KIT zu implementieren. Dieses werde die ACTRIS-Partner dabei unterstützen, Parameter zu messen, die für die Wolkenbildung relevant sind, um so zur Verbesserung künftiger Klima- und Wetterprognosen beizutragen. ACTRIS erhebt bereits seit über einem Jahrzehnt Beobachtungsdaten an mehr als 80 Standorten. Die Messungen bieten Einblicke in die Wirksamkeit von Emissions-Minderungsmaßnahmen in Europa und zeigen die komplexen Rückkopplungsmechanismen auf, die im Klimasystem wirken. (swi)
Weitere Informationen:
tropos.de/aktuelles/pressemitteilungen/details/actris-groesste-standortuebergreifende-infrastruktur-fuer-die-atmosphaerenforschung-weltweit-offiziell-gestartet
actris.eu/news-events/news/actris-eric-establishment
Bildunterschrift: Mit Laserradar-Systemen messen die Forschenden des KIT die Zusammensetzung der Atmosphäre. (Foto: Markus Neumann)
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Fahrzeugkonzepte: Prototypen für zukünftige Mobilität
Um die drängenden Probleme des Autoverkehrs wie hohen CO₂-Ausstoß, Staus und Überfüllung der Innenstädte zu lösen, sind neue Fahrzeugkonzepte nötig. Aktuelle Modelle umzubauen oder technisch zu erweitern, reicht nicht. Deshalb haben Forschende in einem deutschlandweiten Großprojekt mit Beteiligung des KIT Fahrzeuge von Grund auf neu entwickelt. Das Ergebnis sind revolutionäre elektrische und fahrerlose Prototypen für den individuellen und öffentlichen Verkehr sowie den Gütertransport.
„Bei aktuellen Fahrzeugen ist alles an einem bestimmten Platz, weil das zu einem bestimmten Zeitpunkt ihrer Entwicklungsgeschichte einmal optimal war. Mit den heutigen Möglichkeiten der Automatisierung konnten wir das Auto aber ganz neu denken“, sagt Dr. Martin Lauer vom Institut für Mess- und Regelungstechnik (MRT) des KIT. So haben die neu entwickelten Fahrzeuge vier einzeln lenkbare Räder, was beim Manövrieren ganz neue Bewegungsabläufe ermöglicht, zum Beispiel Einparken durch Seitwärtsfahren. „Da die Fahrzeuge kein Lenkrad haben, mussten wir bei der Automatisierung keine Rücksicht auf eine lenkende Person nehmen. Fahrzeuge können dadurch umstandslos in beide Richtungen fahren“, erläutert Lauer. Möglich wird das durch am MRT entwickelte neuartige Sensormodule, die eine Rundumsicht auch in schwierigen Situationen sicherstellen. Eine am Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme (IFL) des KIT entwickelte Variante des Fahrzeugs kann ausgestattet mit einem Roboterarm selbständig Pakete ausliefern. „Das System fährt am Straßenrand aufgestellte Paketboxen an und holt oder übergibt Pakete mit seinem Roboterarm“, erklärt Kai Markert vom IFL. „Durch ein ausgeklügeltes System von Kameras werden die Pakete vermessen, identifiziert und sicher gegriffen.“ Am Projekt UNICARagil waren 17 Universitäten und Unternehmen beteiligt. Es wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 32 Millionen Euro gefördert. (mex)
Weitere Informationen:
unicaragil.de
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Synchrotronstrahlung: Dynamiken von gepulsten Teilchenstrahlen gefilmt
Speicherringe als Lichtquellen breitbandiger Synchrotronstrahlung sind aus der heutigen Forschung nicht mehr wegzudenken. Mit dem Karlsruhe Research Accelerator (KARA) betreibt das KIT einen solchen Speicherring, in dem mikrostrukturierte Elektronenpakete umlaufen und dabei untersucht werden können. Forschende vom Institut für Beschleunigerphysik und Technologie (IBPT) des KIT haben gespeicherte Elektronenpakete sehr stark komprimiert und dadurch zeitweise in einen instabilen Zustand versetzt, in die sogenannte Microbunching-Instabilität. Dabei emittieren die Pakete intensive Lichtblitze.
Die Untersuchung dieser Nicht-Gleichgewichtszustände und insbesondere die Kontrolle der intensiven Energiefreisetzung sind Forschungsziele bei KARA. „Mit den am KIT dafür entwickelten, schnellen Diagnostiken ist es nun gelungen, Phasenraumdichten während der Microbunching-Instabilität zu rekonstruieren“, sagt Dr. Stefan Funkner vom IBPT. Die Phasenraumdichte beschreibt in zeitlicher Entwicklung Ort und Geschwindigkeit der Elektronen. Bei ihren Messungen bestimmen die Forschenden das Ladungsprofil eines Elektronenpakets während jedes Umlaufs im Speicherring und können so aus den Daten die Phasenraumdichten rekonstruieren. „Damit machen wir schließlich eine Art Film von der Entwicklung der Phasenraumdichte“, so Funkner. Durch das größere Verständnis der Elektronendynamik können die Ergebnisse zur Konstruktion künftiger intensiver Strahlungsquellen beitragen. (jho)
Weitere Informationen: nature.com/articles/s41598-023-31196-5
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Klimaschutz: Die Energiewende resilient gestalten
Ob zur Herstellung von Windkraftanlagen, Batterien oder Brennstoffzellen: Klimafreundliche Technologien benötigen eine Vielzahl von Rohstoffen, die europäische Hersteller importieren müssen. Mit einer aktuellen Studie macht die Wissenschaftsplattform Klimaschutz (WPKS) auf die daraus resultierenden Risiken für den Transformationsprozess hin zur Klimaneutralität in Deutschland aufmerksam. Ergänzend positioniert sich der Lenkungskreis der WPKS mit dem Hintergrundpapier „Resilienz und Klimaschutz: Herausforderungen für Wissenschaft und Politik“ mit konkreten Vorschlägen, mit welchen Maßnahmen die Bundesregierung diesen Risiken in Zeiten von sich überlagernden Krisen begegnen kann.
„Um die Versorgung mit Materialien, Rohstoffen, Produkten und Dienstleistungen für die Energiewende zukunftssicher zu gestalten, ist es wichtig, nicht nur Energieträger und Primärrohstoffe wie Lithium oder Kobalt zu betrachten. Wir müssen auch Zwischen- und Endprodukte sowie ganze Wertschöpfungsketten in den Blick nehmen“, sagt Professor Holger Hanselka. Der Präsident des KIT ist Mitglied im Lenkungskreis der WPKS und Mitautor des Hintergrundpapiers. „Zusätzlich hat Resilienz natürlich auch eine gesellschaftliche Komponente. Wir empfehlen die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen durch konkrete Beteiligungsformate für die Bevölkerung, etwa Bürgerdialoge, zu stärken.“ Darüber hinaus unterbreitet der Lenkungskreis in dem Hintergrundpapier weitere Vorschläge zur Erhöhung der Resilienz im Klimaschutz durch Maßnahmen zur Ressourcen- und Energiesouveränität, Forschungsansätze für robuste Infrastrukturen sowie Handlungsoptionen zur Verringerung des Fachkräftemangels. (mhe)
Weitere Informationen: wissenschaftsplattform-klimaschutz.de/de/WPKS-Studie-Energiewende-resilient-gestalten-1793.html
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Klimawissen für die Gesellschaft: Wie wirkt sich die globale Klimakrise auf unsere Region aus? Und wie können wir uns an die unvermeidbaren Folgen anpassen? „Der Klimawandel schreitet schnell voran, er berührt unseren Alltag und unser Handeln“, sagt Dr. Hans Schipper. „Planende und Entscheidende in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch Bürgerinnen und Bürger benötigen wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Informationen, um damit umgehen zu können.“ Diese zu vermitteln, ist Aufgabe des Süddeutschen Klimabüros am KIT, dessen Leiter Schipper ist. Der Forscher unterstützt dafür mit seiner Expertise und treibt inter- und transdisziplinäre Projekte voran. Um ein Bewusstsein für die verschiedenen Auswirkungen des Klimawandels etwa auf die Energieversorgung, das Bauwesen oder die Forstwirtschaft und entsprechende Anpassungsstrategien zu schaffen, hält er Vorträge an Schulen, in Wirtschaftsvereinen und Firmen sowie bei politischen Parteien. (ase)
Weitere Informationen: sts.kit.edu/expertinnen-und-experten-des-kit_schipper.php
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Smartes Fehlermanagement: Die Ausgründung aus dem KIT Semorai bietet produzierenden Unternehmen einen KI-basierten Qualitätsassistenten, der es ihnen ermöglicht, Fehlerpotenziale bereits in der Entwicklungsphase automatisiert zu identifizieren und deren Risiko einzuschätzen. Dadurch sollen erhebliche Qualitätskosten eingespart werden. Im Vergleich zu bisherigen Lösungen versteht die Künstliche Intelligenz von Semorai die Produkte und deren Herstellungsprozesse auf der physikalischen Ebene und ist dadurch nicht von menschlichem Wissen abhängig. Derzeit bietet das Start-up ihre Dienstleistung ausschließlich für die Automobilindustrie an. (sas)
Weitere Informationen: semor.ai
Semorai im Gespräch mit der KIT-Gründerschmiede: kit-gruenderschmiede.de/gruendung-des-monats-semorai
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Aktuelle Presseinformationen
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Donnerstag, 15. Juni 2023, 19:00 Uhr, Karlsruhe
Nerds retten die Welt – Wissenschaftsperformance am KIT
Um Forschung und Theater enger miteinander zu verbinden, interpretiert das Badische Staatstheater Karlsruhe gemeinsam mit dem KIT in der Inszenierung „Nerds retten die Welt“ aktuelle Forschungsthemen des KIT auf künstlerische Weise. Sie bietet an mehreren Orten auf dem Campus des KIT einen kreativen performativen Ausblick in Richtung Zukunft. Ort: Ehrenhof am Campus Süd des KIT, Kaiserstraße 12, 76131 Karlsruhe.
staatstheater.karlsruhe.de/programm/info/3414/
Samstag, 17. Juni 2023, 10:00 Uhr, Eggenstein-Leopoldshafen
Tag der offenen Tür am KIT 2023
Forschende des KIT öffnen die Labore und gewähren den Besucherinnen und Besuchern in Führungen, Vorträgen und Mitmachangeboten Einblicke in ihre Forschung – von Astroteilchen bis zum Zebrafisch. Auch zahlreiche Dienstleistungseinheiten stellen sich und das KIT als Ausbildungsort und Arbeitgeber vor. Für Kinder und Jugendliche sind vielfältige Aktionen geplant, außerdem gibt es ein Bühnenprogramm. Ort: Campus Nord des KIT, Hermann-von-Helmholtz-Platz 1, 76344 Eggenstein-Leopoldshafen.
kit.edu/kit/tag-der-offenen-tuer.php
Samstag, 17. Juni 2023, 15:40 Uhr, Eggenstein-Leopoldshafen
Falling Walls Lab Baden-Württemberg
Eine Bühne, eine tolle Idee und drei Minuten: Das ist das Falling Walls Lab. Das internationale Forum bietet Nachwuchstalenten die Möglichkeit, ihre Forschung, Initiative oder ihr Geschäftsmodell zu präsentieren. Die Gewinnerin oder der Gewinner qualifiziert sich für das Finale in Berlin im November 2023. Das Falling Walls Lab findet dieses Jahr innerhalb des Tages der offenen Tür am KIT statt.
falling-walls.com/lab/apply/baden-wurttemberg/
Mittwoch, 21. Juni 2023, 18:00 Uhr, Karlsruhe
Energiewende in Karlsruhe – Strom. Wärme. Lokal.
In der Veranstaltungsreihe ENERGIE – Wende. Wandel. Wissen. informieren und diskutieren Forschende des KIT-Zentrums Energie verschiedene Fragen der Energiewende und die neusten Erkenntnisse und Trends aus der Energieforschung. Dieses Mal steht die Energiewende in Karlsruhe auf dem Programm, zu der Professorin Eva Schill vom Institut für Nukleare Entsorgung des KIT und
Dr. Volker Stelzer vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des KIT referieren. Ort: TRIANGEL Open Space, Kaiserstraße 93, 76133 Karlsruhe.
kit.edu/kit/veranstaltungskalender.php/event/49795
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Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen.
Seine etwa 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.
Kontakt:
Monika Landgraf
Leiterin Gesamtkommunikation
Pressesprecherin
Margarete Lehné
Stellvertretende Pressesprecherin
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Kaiserstraße 12
76131 Karlsruhe
Tel.: +49 721 608-41157
E-Mail: margarete.lehne@kit.edu
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