Ausgabe 3/2008

  • Autor:

    Jonas Moosmüller

  • Quelle:

    KIT-Abteilung Presse

  • Datum: 18.12.2008

KIT-Kompakt - Ausgabe 03/08

Newsletter für Journalisten

 

UNSERE THEMEN:

  1. Nano-Zentrum im Herzen Europas
    Sieg bei Clusterwettbewerb ist erster Schritt zu länderübergreifender Nanotech-Region
  2. Beratung für den guten Zweck
    Studentische Unternehmensberater engagieren sich für Projekte gemeinnütziger Organisationen
  3. Studie zu Internet-Kaufverhalten
    Wirtschaftswissenschaftler ermitteln Anstieg bei Online-Shopping und Online-Banking
  4. Universität im Dienstleistungszeitalter
    Internationale Experten fordern auf Konferenz verstärkte Ausbildung akademischer "Servicespezialisten"
  5. Preis für deutsch-chinesisches Projekt
    KIT-Team kooperiert mit Universität Tongji bei der Qualifikation chinesischer Mittelständler


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1. Nano-Zentrum im Herzen Europas

"In Europa fehlen Technologieregionen, die es mit der Strahlkraft des Silicon Valley aufnehmen können", sagt Sven Dierig vom Institut für Nanotechnologie des KIT. Abhilfe soll die Initiative nanoValley.eu schaffen, die das am KIT angesiedelte Netzwerk NanoMat gemeinsam mit Nanotech-Unternehmen wie BASF sowie Industrie- und Handelskammern aus der Region ins Leben gerufen hat. Ambitioniertes Ziel der Initiatoren ist es, eine länderübergreifende Schwerpunktregion für Nanotechnologie in der Mitte Europas zu schaffen, die hochqualifizierte Forscher und Arbeitskräfte anzieht und systematisch Allianzen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen aufbaut. Ein erster Schritt ist den Initiatoren nun mit der Auszeichnung beim diesjährigen Clusterwettbewerb des baden-württembergische Wirtschaftsministeriums gelungen. NanoValley.eu kann damit Fördermittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) von bis zu 300.000 Euro beantragen. Weitere Informationen unter http://www.nanovalley.eu

 

2. Beratung für den guten Zweck

Spendenaktion fürs Theater, Umstrukturierungen im Kindergarten oder IT-Umstellung im Museum. Soziale und gemeinnützige Organisationen aus dem Raum Karlsruhe können bei ihren Projekten künftig auf die kostenlose Hilfe der studentischen Unternehmensberatung fuks e.V. zählen. Die Hochschulgruppe hat seit ihrer Gründung 1995 bereits rund 100 Beratungsprojekte abgeschlossen. Mit der jetzt gestarteten Initiative „Pro bono“, lateinisch für „zum Gemeinwohl“, wolle man diese Erfahrung jetzt auch Organisationen zur Verfügung stellen, die sich um die Gesellschaft bemühen – „und dies kostenlos“, wie Benjamin Buhlander erklärt, der den Bereich Beratung bei fuks leitet. Einrichtungen, bei denen konkreter Handlungsbedarf besteht, können sich in einer ersten Bewerbungsrunde bis zum 31. Januar 2009 telefonisch (0721 / 3842313) oder per E-Mail (probono∂fuks.org) mit den studentischen Beratern in Verbindung setzen.

 

3. Studie zu Internet-Kaufverhalten

Online einkaufen war, ist und bleibt in Mode – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Einkommen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Internet-Zahlungssysteme aus Sicht der Verbraucher“ (IZV9), die Mitarbeiter des Lehrstuhls für Geld und Währung des KIT seit 1998 anfertigen. Für die mittlerweile neunte Ausgabe befragten die Wissenschaftler über 5000 Personen zu deren Präferenzen beim Einkauf im World Wide Web. Im Vergleich zur letzten Studie 2005 gewinnen für die Nutzer Online-Shopping (von 71 auf 74 Prozent) und Online-Banking (von 77 auf 79 Prozent) weiter an Bedeutung. Lediglich die Nutzung von Auktionshäusern ist rückläufig. So gaben nur 30 Prozent der Teilnehmer an, im Internet um Schnäppchen zu bieten – im Jahr 2005 waren es noch 46 Prozent. Problematisch ist aus Sicht der Verbraucher nach wie vor die Sicherheit digitaler Zahlungsmethoden. Nur 72 Prozent der Teilnehmer gaben an, sich bei Internet-Zahlungsverfahren sicher zu fühlen. Die komplette Studie kann unter www.iww.uni-karlsruhe.de/reddot/874.php heruntergeladen werden.


 

4. Universität im Dienstleistungszeitalter

Bei einer Wissenschaftskonferenz Mitte Dezember in Karlsruhe haben internationale Experten gefordert, dass universitäre Lehre und Forschung den Anforderungen des wachsenden Dienstleistungssektors besser gerecht werden müssen. Über 150 Teilnehmer diskutierten mit Fachleuten die neuesten Trends auf dem Service-Markt und Implikationen für Lehre und Forschung. Veranstalter der Tagung war das Karlsruhe Service Research Institute (KSRI), das die Universität Karlsruhe und IBM im Januar 2008 gegründet hatten. Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland ist im Dienstleistungssektor beschäftigt. Nach Ansicht der Experten fehlt vielerorts aber noch die akademische Ausbildung von „Dienstleistungsspezialisten“, die über ökonomische, technische und juristische Kenntnisse sowie Fähigkeiten im Bereich Wissensmanagement und Software-Architekturen verfügen. Auch befassten sich die Universitäten oft noch nicht intensiv genug damit, innovative Dienstleistungen auf der Grundlage moderner Informationstechnologien zu entwickeln.


 

5. Preis für deutsch-chinesisches Projekt

Chinas Wirtschaft gilt als „Werkbank der Welt“. Von internationalen Produktionsstandards sind jedoch vor allem kleine und mittelständische Unternehmen aus dem Reich der Mitte oft weit entfernt. Eine Projektgruppe aus Studierenden und Mitarbeitern des Instituts für Produktionstechnik (wbk) des KIT und vier deutschen Unternehmen hat sich des Problems angenommen. Unter der Bezeichnung SiLu (Sino-Deutsche Kooperation zur Liferantenentwicklung) entwickelten und verwirklichten sie gemeinsam mit der Tongji-Universität in Shanghai Konzepte für die Qualifizierung chinesischer Mittelständler in Bereichen wie Qualitätsmanagement, Logistik, aber auch bei Umweltschutz oder der Einhaltung sozialer Standards. Für diese interkulturelle Projektarbeit erhielt das Team den diesjährigen Stiftungspreis der Karlsruher „Stiftung Wissen plus Kompetenzen“ in Höhe von 5000 Euro. Die im Juni 2007 von Absolventen der Universität gegründete Stiftung bemüht sich unter anderem mit einem speziellen Seminarangebot um die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen bei Studierenden. Weitere Informationen unter www.wissen-kompetenzen.de/?page=stiftungspreis_2008

 

jm