Der „Schmatzomat“

  • Autor:

    Sandra Wiebe

  • Quelle:

    KIT - Presse 

  • Datum: 26.08.2015
  • Der „Schmatzomat“: Was sich anhört wie eine Maschine, die uns das Küssen oder Kauen abnimmt, unterstützt eigentlich beim Verpacken von Schokoriegeln. Das Café Samocca in Aalen nutzt diesen Automat. Das Café ist ein Projekt der Samariterstiftung, das geistig und körperlich behinderten Menschen ein normales Berufsleben ermöglicht. Unter anderem verpacken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Schokoriegel „Schmatz“ per Hand. Das Verpacken ist mühselige Kleinarbeit und erfordert hohe Genauigkeit. Um die Angestellten dabei zu unterstützen, hat das Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme (IFL) des KIT den „Schmatzomat“ entwickelt. „Wir wollen die Arbeit erleichtern, die Maschine ersetzt dabei aber keine Mitarbeiter“, sagt Meike Braun, Ingenieurin am IFL. „Statt alles per Hand zu machen, übernimmt der Automat das komplizierte Falten und Verkleben des Umschlagpapiers.“ Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legen den Schokoriegel auf einen Schlitten und führen ihn mit einer Kurbel durch den Faltapparat. Danach wird der verpackte Riegel automatisch verklebt. Der „Schmatzomat“ ist behindertengerecht konstruiert, sodass alle Beschäftigten mitarbeiten können. „Wir konnten sogar die Produktionsrate steigern und so der höheren Nachfrage gerecht werden“, so Braun.

    Kognitive Computer als Unterstützung im Alltag

    Wohin soll es im nächsten Urlaub gehen? In eine Stadt für eine Sightseeingtour, in die Berge zum Wandern oder doch lieber an den Strand? Die Reiselust der Deutschen und die Auswahl der Ziele wird immer größer. Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens am KIT haben nun in einem Praxisseminar eine App entwickelt, die dabei helfen soll, das perfekte, individuell abgestimmte Reiseziel zu finden. Dafür haben sie den kognitiven Computer „Watson“ der Firma IBM genutzt. Kognitive Computer sind lernfähig, speichern Informationen und bilden sich eigenständig weiter. Des Weiteren sollen sie aus allen vorhandenen Daten das beste Ergebnis liefern. Auf diese Eigenschaft setzten die Studierenden in ihrem Projekt „Watson als Travel Guide“. „Mit der App fragt man Watson nach einem Urlaubsziel mit gewissen Eigenschaften wie Preis, Wetter, Entfernung, Berge oder Strand, Land oder Stadt. Anhand dieser Kriterien ermittelt er das am besten passende Reiseziel und leitet die Information zurück an die App“, erklärt Seminarleiter Achim Rettinger vom Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren des KIT. „Außerdem soll die Anwendung den Reisenden auch in seinem Urlaub mit Informationen versorgen und als Reiseführer dienen. Man kann somit Zeit sparen und die Ferien uneingeschränkt genießen.“

    Weitere Projekte, die Studierende im selben Praxisseminar umgesetzt haben, benutzen „Watson“ zum Beispiel als Grundlage um Hintergrundwissen zur Formel 1 abfragen zu können oder als Experte für Fernsehsendungen, der Zusatzinformationen während der Sendung auf dem Handy anzeigt. Weiterhin wird daran geforscht, einen virtuellen Arzthelfer zu entwickeln, der in der Lage ist Medizinertests auf dem Niveau von Studenten lösen zu können.