Barrierefreies Spielen

  • Autor:

    Sarah Werner

  • Quelle:

    KIT - Presse

  • Datum: 02.09.2015
  • Text Bei Spielekonsolen können Nutzer die Spielfiguren immer häufiger mit ihrem eigenen Körper steuern: Sensoren- und Kamerasysteme nehmen die Bewegungen auf und übertragen sie auf das Spiel. Menschen, die körperlich eingeschränkt sind, können diese Art der Steuerung oft nicht nutzen. Für sie haben die Informatikstudenten Josua Meier, Jannis Rätz und Lennart Gienger vom KIT eine Lösung entwickelt: Durch die Software CoZyPut kann der Nutzer das Spiel alleine mit Kopf, Augen und Zunge steuern. CoZyPut steht für Cognitive Systems Input Solution (dt. für kognitive System-Eingabelösung): „Unsere Software erkennt die Bewegungen im Gesicht des Spielers und ordnet diesen anschließend Spielbefehle zu. Der Nutzer kann frei entscheiden, welche Bewegung welche Handlung auslöst“, erklärt Josua Meier. Die Software merkt sich die persönlichen Einstellungen und kann sie im Spiel ohne Verzögerung umsetzen. Die angehenden Informatiker haben CoZyPut zusammen mit mehreren körperlich behinderten Menschen getestet und auf dieser Basis verbessert und weiterentwickelt. „Wir wollen ihnen ein Stück Normalität und Lebensqualität anbieten“, sagt Jannis Rätz. „CoZyPut kann übrigens nicht nur in Spielen genutzt werden, sondern auch als Ergänzung in Therapien.“

    Erdwärme sicher nutzen

    Geothermische Energie hat großes Potenzial: Sie umfasst die in der Erdkruste gespeicherte Wärme, die nahezu frei von CO2-Emissionen, rund um die Uhr verfügbar sowie unabhängig von Wind und Wetter ist. „Erdwärme kann dauerhaft Wärme und Strom bereitstellen. Deshalb ist sie für die Energiewende von großer Bedeutung“, sagt Thomas Kohl, Professor am Institut für Angewandte Geowissenschaften des KIT und wissenschaftlicher Sprecher des Helmholtz Geothermie-Programms am KIT. Der Geophysiker forscht an einer sicheren, umweltfreundlichen industriellen Nutzung dieser Energie. Dabei geht es darum, Umwelteinflüsse, wie etwa Erdbeben oder eine Beeinträchtigung des Grundwassers zu minimieren beziehungsweise auszuschließen. In seiner EnBW-Stiftungsprofessur untersucht Kohl unter anderem die Ausbreitung von Störungszonen sowie den Einfluss des Spannungsfeldes im tiefen Untergrund. Dabei wertet er Daten aus den geothermischen Kraftwerken im elsässischen Soultz-sous-Forêts und in Bruchsal aus, auch um künftige Geothermie-Standorte bewerten zu können. Außerdem leitet er weitere internationale Kooperationsprojekte.

    Der amerikanische Geothermal Resource Council (GRC) verleiht Thomas Kohl am 23. September 2015 den Henry J. Ramey Award für seine Beiträge im Bereich des geothermischen Reservoir Engineering. Der Wissenschaftler des KIT ist der erste Preisträger einer deutschen Universität, den der GRC ausgezeichnet.