Ausgabe 3/2011

  • Autor:

    Saskia Kutscheidt, Thomas Wagner

  • Quelle:

    KIT-Abteilung Presse

  • Datum: 23.02.2011
  • KIT-Kompakt - Ausgabe 03/2011

    Newsletter für Journalisten

     

    UNSERE THEMEN:

     

    1. Auszeichnung für Proteinchips

    Heidelberger Firma PEPperPRINT gewinnt Innovationspreis für ein kostengünstigeres Verfahren zur Herstellung von Proteinchips – am KIT sollen Chips zu Solar- oder Brennstoffzellen weiterentwickelt werden. 

     

    2. Aus Flüssig und Flüssig mach Fest

    KIT-Wissenschaftler erforschen die Konsistenz von Suspensionen unter Zugabe von Wasser – Ergebnisse könnten unter anderem bei der Herstellung von Bauschaum zur Wärmedämmung Anwendung finden.

     

    3. KIT-Studie zur Wohnzufriedenheit

    Umfrageergebnisse zeigen: Wohnmodelle „City Park“ und „Smiley West“ fördern Zuwanderung junger Familien ins Karlsruher Stadtgebiet.

     

     


     

     

     Auszeichnung für Proteinchips

    Mit ihnen können Krebsdiagnosen verbessert oder neue Arzneimittelwirkstoffe entwickelt werden: Peptidchips bestehen aus synthetisch hergestellten Proteinstücken, die auf die Oberfläche von Glasträgern aufgebracht werden. Bisher allerdings war die Herstellung der Chips zeit- und kostenaufwändig. Für die Entwicklung eines kostengünstigeren Verfahrens, bei dem Peptidchips für Forschung und Diagnostik mithilfe von speziellen Laserdruckern herstellt werden, hat die PEPperPRINT GmbH nun den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft 2010 in der Kategorie „Startup“ gewonnen. Die neuartige Herstellung erhöht die Anzahl von Peptiden pro Fläche um das 80-fache und eröffnet neue Optionen für die Forschung. Dr. Frank Breitling vom KIT ist neben Dr. Volker Stadler, Geschäftsführer von PEPperPRINT, und Dr. Ralf Bischoff vom Deutschen Krebsforschungszentrum Mitbegründer des Heidelberger Startup-Unternehmens. Ziel ist nun, die Chips in Zusammenarbeit mit dem KIT weiter zu optimieren. Am KIT, einer der führenden Energieforschungseinrichtungen in Europa, sollen außerdem Peptidchips in abgewandelter Form zu Solar- oder Brennstoffzellen weiterentwickelt werden.

    www.pepperprint.com

     

    Aus Flüssig und Flüssig mach Fest

    Flüssigkeiten, die fest werden, wenn man Wasser hinzugibt? Professor Norbert Willenbacher und Dr. Erin Koos vom KIT-Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik haben herausgefunden, dass sich die Konsistenz gewisser Suspensionen, eines Gemischs aus Flüssigkeit und Feststoff,  auf überraschende Weise verändert, wenn man eine weitere Flüssigkeit hinzugibt.  So kann eine winzige Menge Wasser oder eine andere Flüssigkeit bestimmte Suspensionen von einer eigelbartigen Konsistenz in ein starres Gel verwandeln, obwohl sich die Ausgangsflüssigkeit nicht mit der hinzugefügten Flüssigkeit mischen lässt. Entfernt man letztere wieder, so geht die Suspension in ihren Ausgangszustand zurück. Möglich wird dieser Effekt durch Kapillarkräfte, die dafür sorgen, dass sich die festen Partikel der Suspension beim Kontakt mit der hinzugefügten Flüssigkeit zu porösen, aber stabilen Netzwerken verklumpen. Das haben die Forscher auch so erwartet. Sie stellten allerdings überrascht fest, dass die Umwandlung auch dann stattfindet, wenn die Teilchen gar nicht mit der hinzugefügten Flüssigkeit in Berührung kommen – ähnlich einer gewachsten Oberfläche, an der Wasser abperlt. In diesem Fall zieht die Flüssigkeit die Partikel über Kapillarkräfte eng zusammen, um den Kontakt mit der Ausgangsflüssigkeit zu vermeiden. Die Entdeckung könnte in vielen Bereichen zur praktischen Anwendung kommen, beispielsweise bei der Herstellung von Leichtkeramik und Bauschaum zur Wärmedämmung. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht. 

     

     KIT-Studie zur Wohnzufriedenheit

    Wie Zuwanderung junger Familien ins Stadtgebiet gefördert werden kann, zeigen die Karlsruher Erfolgsmodelle „City Park“ und „Smiley West“. Eine Haushaltsbefragung des KIT-Instituts für Geographie und Geoökologie, Bereich Humangeographie beweist: die Wohnzufriedenheit ist trotz unterschiedlicher Ansprüche in beiden Gebieten hoch. Umfrageergebnissen zufolge bevorzugen die überwiegend jungen Bewohner eines „City Park“-Haushalts in Innenstadtnähe nach der Familiengründung ein „kindgerechtes“ Wohnumfeld. Viele junge Familien wandern möglicherweise ins städtische Umland ab. Für die Städte ist es daher besonders wichtig, die unterschiedlichen Ansprüche von Wohnungssuchenden zu berücksichtigen. Mit bezahlbaren Einfamilienhäusern im Stadtgebiet wie in „Smiley West“, in dem viele junge Familien mit akademischem Hintergrund leben, ermöglichen sie  jungen Familien ein „kindgerechtes Wohnumfeld“ im städtischen Umland. Günstige, moderne Mietwohnungen in Innenstadtnähe fördern außerdem die Zuwanderungen von jungen Familien mit akademischem Hintergrund. Ein Vergleich der jüngsten Wanderungsbilanzen der Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg zeigt: Im Jahr 2009 steht Karlsruhe nach Freiburg, dem Rhein-Neckar-Kreis, Tübingen und Konstanz noch vor Stuttgart auf Platz fünf der „Wanderungsgewinner“.

    www.ifgg.kit.edu

     

     


     

    Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verbindet die Aufgaben Forschung – Lehre – Innovation in einem Wissensdreieck.