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Nachhaltige und inklusive Architektur – Prof. Caroline Karmann

  • Die Architektin ist Professorin für „Architektur und Intelligentes Wohnen“ am Institut Entwerfen und Bautechnik (IEB) und ist als „Tandemprofessorin“ Ko-Leiterin des Reallabors „Barrierefreiheit“. Sie forscht zu Komfort, Gesundheit und Umweltfreundlichkeit von Räumen. Darüber hinaus will sie  das Thema Behinderung in gebauten Räumen adressieren und so die Bedürfnisse aller Bewohnerinnen und Bewohner so weit wie möglich erfüllen.

Inklusion: Design für gesunde, komfortable und barrierefreie Gebäude

Prof. Caroline Karmann Amadeus Bramsiepe, KIT

„Der Mensch verbringt fast 90 Prozent seines Lebens in Innenräumen“, sagt Caroline Karmann. „Diese Räume beeinflussen unser Wohlbefinden und den Stressabbau, unsere Aufmerksamkeit und kognitive Wahrnehmung und nicht zuletzt unsere Lebensqualität und Gesundheit.“ Mit ihrer Forschung setzt sie sich dafür ein, die komplexen Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen an Gebäude und Innenräume besser zu hinterfragen und von Anfang an in die Entwicklung nachhaltiger Gestaltungskonzepte miteinzubeziehen. Neben den thermischen und akustischen Anforderungen liegt ihr Hauptaugenmerk auf einer Lichtplanung, die in Innenräumen das Tageslicht optimal nutzt und möglichst wenig Energie verbraucht.

Nachhaltigkeit in die architektonische Gestaltung zu integrieren, bedeutet für die Expertin auch, Gebäude barrierefrei zu gestalten und damit ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderungen zu unterstützen. „Inklusion in der gebauten Umwelt bedeutet, dass sich alle Menschen willkommen und sich zugehörig fühlen – unabhängig von ihren persönlichen Einschränkungen“, so die Architektin. Im interdisziplinären Reallabor „Barrierefreiheit“ am KIT erforscht sie die Interaktion zwischen Gebäuden, Technologien sowie Menschen und analysiert das Potenzial von architektonischem Design und Technologien, um Barrieren für Menschen mit Behinderungen abzubauen. „Wir müssen mehr Menschen mit Behinderungen in unsere Entwurfsgruppen und in die Entscheidungsprozesse einbeziehen, und wir brauchen Stakeholder, die uns bei der Umsetzung der Inklusion auf einer höheren Entwurfsebene unterstützen“, betont sie.

Karmann verfügt über internationale Erfahrungen in Wissenschaft und Wirtschaft. Nach dem Abschluss eines Doppelmasters in Architektur und Energietechnik am Institut National des Sciences Appliquées (INSA) in Straßburg arbeitete sie als Beraterin für nachhaltiges Bauen und Tageslicht bei Transsolar in Stuttgart. Ihre Promotion schloss sie an der UC Berkeley in den USA ab, an der sie auch als Lehrassistentin tätig war. In London arbeitete sie als Research Fellow für das Designkollektiv ARUP. Als Postdoktorandin forschte und lehrte sie an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). (sur)

Der Presseservice des KIT stellt gerne den Kontakt zwischen den Medien und Prof. Caroline Karmann her.

 

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Porträt Prof. Caroline Karmann, IEB, KIT: Amadeus Bramsiepe, KIT