Folge 13: Neue Netze für die Energiewende. Das Kopernikus-Projekt ENSURE

  • Autor:

    Dr. Stefan Fuchs

  • Datum: 23.02.2018

Neue Netze für die Energiewende. Das Kopernikus-Projekt ENSURE

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Teststand „Power-Hardware-in-the-Loop“ (Bild: KIT)
Mit der als „Power-Hardware-in-the-Loop“ bekannt gewordenen Testumgebung des KIT lassen sich leistungselektronische Innovationen deutlich schneller ins Stromnetz bringen (Bild: KIT)
Schema einer Demonstrator-Region zur Energieversorgung (Bild: ABB)
Am Ende des ENSURE-Projekts steht die großmaßstäbliche Erprobung eines zukunftsfesten Energieversorgungssystems (Schema einer möglichen Demonstrator-Region; Bild: ABB)

Vor dem Umbruch: Mit der Energiewende beginnt eine neue Ära dezentral und smart angelegter Energieversorgungsnetze (Bild: Schleswig-Holstein Netz AG)

 

Energieversorgungsnetze sind die Lebensadern unserer Gesellschaft. Seit ihrem Aufbau Ende des 19. Jahrhunderts haben sie ein hohes Maß an Zuverlässigkeit erreicht. Mit der Energiewende stehen sie jedoch vor einem Paradigmenwechsel: Wenn wir möglichst viel Strom aus Sonne oder Windkraft nutzen wollen, müssen sich auch die Energienetze ändern.

Strom aus erneuerbaren Energiequellen wird dezentral gewonnen. Statt mächtiger Kraftwerke, die aus fossilen oder atomaren Energieträgern Strom erzeugen, wird sich künftig ein fein verästeltes Netz kleiner und kleinster Einspeisestationen entfalten. Von Windparks auf dem Meer muss die Energie dann über große Strom-Autobahnen möglichst verlustfrei über hunderte Kilometer zu den Städten und in die Industriegebiete transportiert werden, und jeder Besitzer einer Photovoltaik-Anlage wird mal Stromproduzent und mal Verbraucher sein. An die „Intelligenz“ des Energienetzes stellt all das neuartige Anforderungen. Auch werden die bisher getrennten Bereiche Elektrizität, Wärme und Verkehr künftig in ein Gesamtsystem integriert werden – etwa, um die „Energie-Ernte“ eines Sommers zu speichern und im Winter zu verbrauchen.

Die Grundlagen für das Energienetz der Zukunft zu erarbeiten ist die Aufgabe des Kopernikus-Projekts ENSURE. In ENSURE stellen sich 23 Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Industrie und Zivilgesellschaft dieser großen Herausforderung. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung arbeiten sie seit 2016 an neuen Systemstrukturen, stabilen Systemführungsmechanismen sowie an der Integration neuer Technologien. Das Karlsruher Institut für Technologie ist hierbei einer von sechs Kernpartnern. Am Ende des ENSURE-Projekts steht – in Form eines sogenannten Netzdemonstrators – eine erste Realisierung und Erprobung eines zukunftsfesten Energieversorgungssystems. Für KIT.audio hat unser Autor Stefan Fuchs einigen der Energienetz-Pioniere über die Schulter geschaut.

Autor: Dr. Stefan Fuchs ist freier Wissenschaftsjournalist unter anderem für Deutschlandfunk und SWR, außerdem Dozent für Kultur- und Medienwissenschaften am Karlsruher Institut für Technologie.

Sprecher: Stefan Fuchs
Veröffentlichungsdatum: 23.2.2018
Dauer: 54.46 Minuten

 

Unsere Gesprächspartner

Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka ist Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie, außerdem Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft für den Forschungsbereich Energie sowie Sprecher des ENSURE-Direktoriums.

Prof. h. c. Dr. Joachim Knebel leitet am KIT den Bereich III  Maschinenbau und Elektrotechnik. Dort organisiert und gestaltet der Wissenschaftler Forschungs- und Innovationsarbeiten zur Energiewende und zur Mobilität der Zukunft. Im Projekt ENSURE fungiert er als Projektleiter, darüber hinaus als Mitglied des Direktoriums und des Projektausschusses.

Prof. Dr. Veit Hagenmeyer leitet das Institut für Automation und angewandte Informatik des KIT. Im Projekt ENSURE wirkt der Experte für Energieinformatik  sowohl als Mitglied des Direktoriums wie als Forscher mit.

Prof. Dr.-Ing. Marc Hiller leitet am Elektrotechnischen Institut des KIT den Forschungsbereich „Leistungselektronische Systeme“. Im Projekt ENSURE ist der Experte für Leistungselektronik Sprecher des Clusters „Neue Technologien“.

Prof. Dr.-Ing. Mathias Noe leitet das Institut für Technische Physik des KIT. Im Projekt ENSURE wirkt der Experte für Supraleiter im Cluster „Neue Technologien“ mit.

Dr. Witold-Roger Poganietz leitet am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse  des KIT den Forschungsbereich „Energie – Ressourcen, Technologien, Systeme“. Im Projekt ENSURE ist er Sprecher des Clusters „Sozioökonomische Rahmenbedingungen“.

Dr. Sylvio Kosse arbeitet bei Siemens Corporate Technology und leitet eine Forschergruppe zum Themengebiet „Switching and Power Grid“. Im Projekt ENSURE ist er Mitglied des Direktoriums sowie Sprecher des Clusters „Systemführung“.