Erdbeben in der Türkei
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Folgen des Erdbebens, das gestern am frühen Nachmittag den Osten der Türkei erschütterte, untersucht aktuell das Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) des KIT und des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ). Erste Ergebnisse einer forensischen Analyse veröffentlichte das CEDIM heute.
In dieser Analyse schätzen die Wissenschaftler mögliche Auswirkungen anhand unterschiedlicher Aspekte wie Gebäudesicherheit/Einhaltung von Baurichtlinien, Epizentrum/Grabenbruch, Stärke der Nachbeben oder Historie schwerer Erdbeben in der Türkei ein.
„Die Berichte über den Einsturz 7-stöckiger moderner Betongebäude zeigen, dass die Quote, zu der die Türkei ihre Baurichtlinien für seismisch hoch aktive Zonen erfüllt, zumindest im Osten des Landes auf sehr niedrigem Niveau ist“, sagt Professor Friedemann Wenzel, Sprecher des CEDIM. Dennoch könnte die Zahl der Todesopfer niedriger liegen als ursprünglich vermutet, da das Epizentrum des Bebens 50 Kilometer nördlich der Stadt Van lag und sich der Grabenbruch in Ost-West-Richtung ausbreitete. Lediglich 300 Todesfälle seien bislang offiziell bestätigt. Gefährlich könnten jedoch die kalten Nachttemperaturen werden: „In den nächsten zwei bis drei Tagen liegen sie bei 0° Celsius, anschließend sinken sie auf -3° Celsius. Das stellt eine zusätzliche Bedrohung dar für Verletzte, die noch nicht in Krankenhäuser gebracht werden konnten, sowie für Menschen die obdachlos geworden sind oder aus Furcht vor weiteren Beben nicht in ihre Häuser zurückkehren“, so Wenzel.
Factsheet zum Beben in englischer Sprache: http://www.cedim.de/download/CEDIM_24OCT0900_Turkey_23OCT2011_v2-1.pdf
Fortlaufend aktualisierte Informationen: http://earthquake-report.com
Für weitere Fragen steht Professor Friedemann Wenzel, Sprecher des CEDIM, zur Verfügung. Den Kontakt stellt die Abteilung Presse gern her. Sie erreichen uns unter 0721 608-47414 oder presse∂kit.edu .
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