Prof. Jörn Müller-Quade: Online-Nutzerdaten vor Angriffen schützen

  • Datum: 22.01.2014
  • Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    die Zugangsdaten von 16 Millionen Nutzerkonten sind laut Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) bei Online-Diensten entwendet worden. Angriffe dieser Art ließen sich durch kryptographische Verfahren wie einem Passwort Safe oder einer Zwei-Faktoren-Authentifikation eindämmen, erklärt der IT-Sicherheitsexperte Jörn Müller-Quade vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT): „Bei Passwort Safes sichert man eine Menge verschiedener und starker Passwörter durch einen Schlüssel und muss sich nur diesen Schlüssel merken. Noch deutlich besser sind Verfahren mit Zwei-Faktor-Authentifikation: Hier hat man ein Token, beispielsweise eine Chipkarte, das man besitzt, und ein Passwort, das man sich merkt. Ein Angriff wird deutlich schwieriger, da dabei auch das Token entwendet werden müsste. Angriffe wie dieser werden so wirksam verhindert.“ Um die Sicherheit der Identitäten von Nutzerinnen und Nutzern im Netz zu erhöhen, führe kein Weg an solchen Verfahren vorbei. „Denn immer mehr Geräte sind mit dem Internet verbunden und dadurch angreifbar. Wenn zukünftige Häuser, Autos und Infrastrukturen über das Internet steuerbar werden, könnten die Folgen solcher Angriffe noch schwerwiegender sein“, so Müller-Quade.

     

    Im aktuellen Fall hätte aber auch ein besserer Passwort-Schutz bei den einzelnen Nutzerinnen und Nutzer schon viel genutzt, so Müller-Quade. Vielen falle es schwer, sich mehrere starke Passwörter zu merken. Der Sicherheitsexperte rät deshalb zu Passphrases wie „MeinPferdsingtgerneimSitzen”. Der Satz könne direkt als Passwort verwendet werden oder das Passwort könne sich aus den Anfangsbuchstaben eines längeren Satzes ableiten. Hinzufügen sollte man dann noch Sonderzeichen.

     

    Als Quelle für die entwendeten Daten vermutet der Informatik-Professor Malware, also Viren und Trojaner. „Es handelt sich hier um sehr viele Nutzerdaten, wohl auch von verschiedenen Providern – deshalb sind dies wahrscheinlich zusammengetragene Daten, möglicherweise aus mehreren Angriffen.“

     

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    Freundliche Grüße

    Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

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