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Prof. Friedemann Wenzel - Katastrophenmanagement

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    Prof. Friedemann Wenzel

  • source:

    KIT-Zentrum Klima und Umwelt

    Klima und Umwelt, Katastrophenmanagement
  • Katastrophenmanagement

    Natürliche und menschengemachte Risiken besser zu verstehen, früher zu erkennen und besser zu beherrschen, ist Ziel der Arbeiten am Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology, kurz CEDIM.

Risiken im Wandel

PD Dr. Michael Kunz, CEDIM

Obwohl Deutschland in den vergangenen Jahren nur marginal von schweren Naturereignissen direkt getroffen wurde, machen sich die Folgen weit entferner großer Katastrophen in zunehmender Weise auch hier bemerkbar. So waren die Auswirkungen des schweren Erdbebens und des folgenden Tsunamis vor Japan im März 2011 oder des Hochwassers 2011 in Thailand hier in Deutschland auf verschiedene Weise zu spüren: als Lieferverzögerungen durch Unterbrechungen der global vernetzten Lieferketten in der Automobilindustrie, oder in Form von Preisanstiegen in der Computer-Industrie in Folge von Schäden in global bedeutsamen Produktionszentren in Thailand.

Natürliche und menschengemachte Risiken besser zu verstehen, früher zu erkennen und besser bewältigen zu können, ist Ziel der Arbeiten am Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology, kurz CEDIM. Sprecher ist PD Dr. Michael Kunz vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK-TRO) am KIT.

Um angesichts der immer komplexeren, manchmal kaskadenartigen Auswirkungen von Naturereignissen schnell ein Gesamtbild der Katastrophe und der relevanten Schadentreiber zu erhalten, hat CEDIM im Jahr 2012 den neuen Forschungsschwerpunkt „Forensic Disaster Analysis“ eingerichtet. CEDIM beobachtet und analysiert dabei Katastrophen in nahe-Echtzeit in einem interdisziplinären Team. Die Ergebnisse dieser zeitnahen Analysen werden jeweils auf den Webseiten von CEDIM (www.cedim.de) veröffentlicht.

Für ein besseres Verständnis von Katastrophen und deren Bewältigung sind dabei zwei Hauptfragen bedeutend, erklärt Dr. Michael Kunz: Was sind die relevanten Faktoren, die dazu führen, dass aus einem extremen Naturereignis eine Katastrophe wird? Und welche Interaktionen zwischen (1) dem Naturereignis, (2) den technischen Anlagen, Einrichtungen und kritischen Infrastrukturen und (3) den gesellschaftlichen Strukturen, institutionellen und Selbstschutzkapazitäten spielen hierfür die entscheidende Rolle?

CEDIM hat seit seiner Gründung im Jahr 2002 verschiedene relevante Fragen im Bereich des Katastrophenmanagements bearbeitet: Im Projekt „Naturrisiken im Klimawandel“ untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von CEDIM anhand von drei repräsentativen Einzugsgebieten, inwieweit sich durch den Klimawandel das Hochwassergeschehen in Deutschland voraussichtlich ändern wird. Im Projekt „Risikokarte Deutschland“ haben CEDIM Forscher das Risiko für Hochwasser, Sturm und Erdbeben in Deutschland auf Gemeindeebene ermittelt und quantitativ verglichen. Mit Hilfe des interaktiven, im Internet frei zugänglichen CEDIM Risk Explorers lässt sich für jede Gemeinde die Naturgefahr identifizieren, welche die größten Schäden verursachen könnte.

 

Ansprechpartner

CEDIM-Sprecher

PD Dr. Michael Kunz

Sturm und Hagel
PD Dr. Michael Kunz
Prof. Christoph Kottmeier

Hochwasser
Prof. Franz Nestmann
Dr. Andreas Kron

Erdbeben
Prof. Friedemann Wenzel

Ökonomische Folgen
Prof. Kay Mitusch
Prof. Frank Schultmann

 

 

Die Abteilung Presse stellt gerne den Kontakt zwischen Journalisten und PD Dr. Michael Kunz oder den Mitarbeitern des CEDIM her.

 

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Foto PD Dr. Michael Kunz: KIT