„Technofaschismus?“ – der KIT-Zeithistoriker Rolf-Ulrich Kunze zum Start der Trump-Präsidentschaft
-
Autor:
Stefan Fuchs
- Datum: 08.04.2025
-
Noch keine 100 Tage sind vergangen seit der Amtsübernahme. Und schon ist klar, die zweite Präsidentschaft Donald Trumps wird die globale Ordnung politisch und wirtschaftlich erschüttern. Und auch innenpolitisch sind die Folgen unübersehbar. Die Trump-Administration führt einen erbitterten Kulturkampf gegen Frauenrechte, Minderheitenschutz, Einwanderung und kritische Medien. Selbst die Wissenschaft ist in die Ziellinie geraten. In einer Art konservativem Putsch versucht der 47. US-Präsident die Macht der Exekutive bis über die Grenze des verfassungsmäßig Zulässigen auszudehnen, die Gewaltenteilung auszuhebeln. Wird die schon zuvor geschwächte amerikanische Demokratie diesen Frontalangriff überstehen? Werden Gerichte die Flut der präsidialen Erlasse stoppen können? Bewegen sich die USA auf eine Art Faschismus zu? Droht am Ende der vierjährigen Amtszeit gar ein Bürgerkrieg? Mit dem gerade vom Zaun gebrochenen Handelskrieg erlebt die Welt eine Art planetares Reallaborexperiment. Die falschen Versprechen des Trumpschen Populismus, - man müsse nur die Grenzen schließen, um den Wohlstand nach Amerika zurückzuholen - werden auf ihren Wirklichkeitsgehalt getestet.